Hier mal nene copy&paste aus der CCC- Mailingliste zu genau dem Thema:
Hallo,
ein Freund hat vor vielen Jahren beim Mikrozensus in Hamburg gearbeitet. Aus
Interesse hatte ich auch eine Schulung dort mitgemacht, jedoch nicht mit der
Arbeit begonnen
An diesen Freund habe ich die Mail aus der Liste weitergeleitet.
Erinnert an alte Zeiten!
Er hat natürlich gleich darauf geantwortet.
Hier sein Text:
Anfang Zitat
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Folgendes:
Die hatten vom MZ so viel Gegenwehr seitens der angesprochenen Haushalte,
daß man sich irgendwann dazu entschied, gleich alle Rechtsmittel rein
vorsorglich zu erwähnen!
Es ist tatsächlich so, daß Du VERPFLICHTET bist, Auskunft zu geben. Es ist
jedoch nirgends vermerkt, daß Deine Auskunft auch der Wahrheit entsprechen
muß.
Du kannst zudem auch eine schriftliche, postalische Befragung durchführen
und damit bewirken, daß der MZ-Mitarbeiter keinen persönlichen Zutritt zu
Deiner Wohnung erhält.
Die Fragen sind auch einigermaßen harmlos, man verschwindet irgendwann als
Zahl in einem großen Berg der Statistik.
Wesentlich gefährlicher halte ich unsere Verglasung durch alle möglichen
Daten im Internet, die durch ganz andere Umstände irgendwo auftauchen.
Die Leute hier beim MZ in Hamburg werten die Daten aus und haben dann einen
anonymen Datensatz. Der geht dann an den Datenschutzbeauftragten (ein oder
zwei Stockwerke höher) und der wiederum stellt sicher, daß am Ende der
Auswertung kein Bogen mehr zwischen Person und Angaben gespannt werden kann.
Wenn die betreffende Person keinen Bock hat auf
A) Verhör
B) persönliche Verglasung
C) Auswertung persönlicher Angaben zu statistischen Zwecken
D) juristische Konsequenzen hat (Ordnungsgeld, Beugehaft,...)
kann sie immer noch vollendeten Blödsinn angeben und hat damit die
Auskunftspflicht erfüllt!!!
Was meinst Du, was ich von einem Befragten an Informationen erhalten habe -
während des Gesprächs habe ich mich schier unter den Tisch gelacht!
Und die MZ-Leute wissen das auch! Die bekommen an fast allen Türen den
Stinkefinger gezeigt und sind schon völlig erstaunt, wenn jemand einmal nett
ist.
Also, ich würde als befragte Person mittlerweile meinen Senf dazugeben, da
diese Erhebung höchstens Dinge aufdecken könnte, die ohnehin schon irgendwo
längst bekannt sind.
Bewegungsprofile, zweit- und drittaktivitäten, Gedankengut und Dinge der
persönlichen Integrität werden doch überhaupt nicht berührt!
Als denn
E.
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Ende Zitat
Gruß
Holger
> Hallo,
>
> in meinen Briefkasten flatterte gestern ein Brief ins Haus welchem ich
> entnahm das ich am Mikrozensus teilnehmen soll. Das ganze verbunden mit
> einer Reihe von bedrohlich klingenden Ausformulierungen darüber das ich
> eine Auskunftspflicht hätte und das ich bei Verweigerung der Teilnahme
> Bußgelder zu erwarten hätte.