Das letzte von mir gekaufte Buch war von Andreas Franz - Teuflische Versprechungen. Gekauft hauptsächlich, weil es mal wieder deutsch war und ich Lust auf einen Kriminalroman hatte. Dass ich es dann gleich im Auto liegen lassen habe war wohl eine Art unterbewusste Vorwarnung.
Bewusste Vorwarnungen hingegen zu meiner Meinung: ich kenne die anderen Bücher die er über die Hauptperson geschrieben hat nicht und habe bei Seite 72 von 559 aufgegeben.
Der Klappentext verspricht:
Der Autor schafft es mit unglaublichem Geschick die Personen einseitig zu zeichnen, keine ist irgendwie besonders dargestellt. Das Buch versucht mit einem Schockelement zu beginnen das dermassen langweilig und vorhersehbar ist, dass man sich nach den ersten paar Seiten schon fragt, ob das so weitergehen soll. Aber dann kommt erstmal das zur Zeit sehr beliebte Stilmittel Zeitsprung, das ohne jeden erkennbaren Sinn eingebaut wurde. Die Moldawierin Maria wird dargestellt in ihrem Alltag und ihre Flucht (nur knapp entkommen...?) wird geschildert. Wieder ist alles voller stereotype, einfallslos und einzelne Beweggründe sind nicht nachvollziehbar. Sie endet bei einer Frau und hat dann erst einmal nichts besseres zu tun, als in Zusammensein mit dieser sich unbekümmert auszuziehen und ausgiebig zu baden. Randnotiz: sie wurde auch von Frauen missbraucht. Generell scheint sie eher unbelastet und die Angst, die sie laut Autor haben soll, ist nicht zu spüren.Korruption und Menschenhandel in der besten Gesellschaft Frankfurts!
In der Praxis der Psychologin Verena Michel taucht eines Tages die völlig verängstigte Maria aus Moldowien auf: Sie wurde als Sexsklavon in einer alten Villa gehalten und konnte ihrem Martyrium nur knapp entkommen. Die Psychologin bringt die Frau zu der befreundeten Anwältin Rita Hendriks.
Kurz darauf ist Rita tot.
Ein Fall für die engagierteFrankfurtr Kommisarion Julia Durant, die bei ihren Ermittlungenbald zwei weiteren ungeklärten Morden auf die Spur kommt.
Das Beste sind aber eindeutig die Dialoge. Der Autor hat das Bedürfnis die Hauptrollen an Frauen zu verteilen, aber dummerweise scheint er nie mit einer gesprochen zu haben. In keiner Zeile würde man einen glaubwürdigen Menschen vermuten. Selbst mit Dialogen zwischen Männern ist er überfordert, er hat sich hier eindeutig zu viel aufgelastet. Übrigens merkt man nach kürzester Zeit, das nach Meinung des Autors das Leben einer Frau ohne Mann unerfüllt sein muss, obwohl er versucht gerade seine Hauptperson stark zu zeichnen. Die ersten Spekulationen über die Verschwörungen dann sind so generisch (habe ich stereotyp schon erwähnt?), dass man sich fragt, ob der Autor diese für nötig hielt, oder nur dachte sie wären verkaufsfördernd.
So und jetzt lest euch als Gegenmeinungen die Rezensionen auf Amazon durch. Aber bitte auch die negative auf Seite zwei
Die von Sulli enthält einen ordentlichen Spoiler, wenn ihr das Buch lesen wollt: auslassen.
Und jetzt her mit euren Warnungen. Auf Wunsch können wir das natürlich auch auf Empfehlungen ausweiten. Da es aber eben doch Bücher sind, sollte das schon ein bisschen ausführlicher sein als im Musikthread, man kann halt doch nicht einfach kurz reinhören.