Verfasst: Fr 10. Sep 2004, 10:46
Pogue... schönen Gruß von meinem Bruder. Der spielt übrigens wieder. 

United we stand, United we fall!
http://www.unitedclans.de:80/phpBB3/
wart mal ab bis die ersten Zahlungen fällig werdenQuickkiller hat geschrieben:wieso hunter wurde doch mit einfach demokratischer mehrheit beschlossen, also kein heikles thema
Im gut sortierten Fachhandel verfügbar, wenn es erscheint. Ansonsten mal auf neocron.de schauenNainkonami hat geschrieben:
Das muss man ja sicher vorbestellen damit es rechtzeitig daist, ist ja nicht ein Spiel für die Masse
Das liegt dann aber eher an der Art was man für ein Mensch ist.iob hat geschrieben:Man verlernt alles vom RL und muß es sich wieder hart erarbeiten wenn man arbeitslos intensiv in so ein game einsteigt.
Scheint ja auch ein Frust spiel zu seinRezensentin/Rezensent: doom-reaver (Mehr über mich) aus Grafing, Bayern Deutschland
Ich zähle nun zu den ältesten, übriggebliebenen Spielern des MMORPGs Neocron. Seit 2001 jage ich jetzt schon durch die Tunnel, Bunker, Straßenschluchten, über Dünen, Hügel und Sumpfland dieses Spiels. Ich versuche jetzt, die Situation so gut herüberzubringen, wie es möglich ist, um eventuellen Käufern die Augen zu öffnen:
Zunächst einmal muss ich sagen, dass Neocron weder ein Süchtigmacher, noch ein Superschrott ist - es geht einen etwaigen Mittelweg.
Früher, zu Beginn der Retail hätte ich und habe ich jedem potenziellen Spieler dazu geraten. Damals strömten die neuen Spieler in die Server. Damals wurde man Neocron süchtig, wenn man nur kurz spielte. Aber dann erlebte die Community einen harten Rückschlag (von den Spielern "Patch 139" genannt): Durch einen weiteren Patch ging viel an Spielspaß verloren, Klassen wurden sinnlos und auch vieles andere änderte sich. Man könnte sagen, Neocron hätte seitdem einen Abgang der guten Spieler erlebt.
Heute ist Neocron ein hartes Pflaster. Neulinge ("Newbs" genannt, von denen es allerdings immer weniger und weniger gibt) werden eiskalt von überstarken Fraktionsfeinden oder Playerkillern zum Spaß erschossen. Betrügereien, Diebstahl, Verrat, Spionage u.v.m. geschiet am laufenden Band - wer nicht aufpasst, kann schnell eine teure Rare-Plasmakanone oder mehr an einen Hehler verlieren. Samariter und Rollenspieler werden in der Regel erschossen, hier lässt man keine Gnade walten. Ich las einmal den Satz: "Prepare to kill or being killed" - auf Deutsch: "Bereite dich darauf vor zu töten oder getötet zu werden." Der Autor jenes Satzes hat nicht Unrecht: Die Spieler von Neocron beschäftigen sich inzwischen hauptsächlich damit, Jagd auf andere zu machen. Ein dummer Satz, ein falsches Wort - und sei es nur die Verunglimpfung eines Namens - oder die bloße Anwesenheit reichen schon aus, um in den allermeisten Zonen einfach umgelegt zu werden, und das von freundlich-gesonnenen Fraktionen.
Von den vielen guten Spielern, die einst Neocron bevölkerten, mit denen man interagieren, verhandeln und Spaß haben konnte, sind nur noch die härtesten und zähesten übriggeblieben. Die meisten wurden durch "Klassen-Nerfs" (Schwächung einer bestimmten Klasse), zerstörenden Patches oder ähnlichem verjagt. Der jetzige, harte Kern besteht halt zum größten Teil aus Jäger-Killern, Betrügern und anderen Schattengestalten. Da wirklich keiner mehr Rollenspiel betreibt, hat die vom Hersteller versprochene Cyberpunk-Atmosphäre dem Counter-Strike-Feeling Platz gemacht.
Das Kampfsystem - um das es als einzigstes in Neocron geht - ist ziemlich kläglich: Die Schwerwaffenspezialisten (die "Tanks") laufen dank Skillung so schnell wie ein Motorrad und überholen daher PKWs und Panzer auf den schmutzigen Straßen der Wastelands. Wenn zwei feindliche Tanks aufeinandertreffen (das Wort "feindlich" gibt es nicht mehr so wirklich, jeder kann ein Feind sein) rennen sie wie zwei Hähne umeinander herum und beschießen sich. Hört sich nicht nur lächerlich an, es sieht auch noch so aus. Die einzigsten Gewehrschützen stellen sich auf einen Hügel oder Anhöhe und beharken ihre Feinde mit favorisiert Laser. Am obersten Ende der Nahrungskette stehen die Psi-Monks, eine Art Magier: Die eine Art ist der PPU (Passive Psi Use), ein nahezu unzerstörbarer Heiler und Supporter, der mit seinen Spells auch andere an naher Unzerstörbarkeit teilhaben lassen kann. Die andere Sorte nennt sich APU (Aggressive Psi Use), ein Damage-dealer, der zwar brutal austeilt, aber nur wenig einstecken kann. PPU/APU-Pärchen bilden einen nicht zu verwundenen Devastator und brennen im Zweierteam ganze Divisionen nieder, bis sie auf ihresgleichen stoßen. Das Balancing der Charakterklassen ist mehr schlecht als recht: Tanks und Psi-Monks sind gut spielbar, richten viel Schaden an und können einstecken; Gewehrschützen sind einigermaßen effizient, was die Eliminierung einzelner Feinde angeht; Pistolenschützen, Nahkämpfer, Drohner (Rigger), Fahrer, Trader etc. sind nicht nur zum Großteil verbuggt, sie sind auch noch praktisch unspielbar geworden.
Wer zu Neocron geht, um ein ernsthaftes MMORPG anzusteuern, in die Cyberpunk-Welt eintauchen zu können, der ist hier zu spät. Von Cyberpunkt, düsterer Atmosphäre und spaßiger Community ist nicht mehr viel übrig - ganz ehrlich, Ersatz dafür gibt es aber keinen. Auch wer nach einem guten Fight sucht, ist bei Neocron leider falsch: Krieg ist zwar ein Dauerzustand, aber trotzdem kein spaßiger. Hier kann ich nur zu Planetside oder Anarchy Online raten.
Wer nach Neocron kommt, sollte sich halt im Klaren sein, dass ihm eine harte Zeit in einer harten Community bevorsteht. Aber wer sich einmal darin zurecht gefunden hat, wer sich zwischen Dauerkrieg und Rare-Jagd orientieren kann und wer seine Pappenheimer und Kontakte aufgebaut hat, kann auf viel Spaß treffen.
Fazit:
Nettes Spiel mit harter Neulingsphase und immer wieder aufkommenden Langeweile-Wellen
PC-Games hat geschrieben: Neocron 2 bietet auch neue Ziele für Spieler, die schon fast alles erreicht haben: die Wisdom-of-Ceres-Fähigkeiten. Ceres ist der Name eines ehrgeizigen Forschungsprojekts, bei dem Wissenschaftler und Geheimdienste sämtliches Wissen der Menschheit auf Datenträgern gespeichert haben. Diese Datenbank ist so umfangreich, dass ein Nomadenstamm innerhalb weniger Monate zur Raumfahrerzivilisation heranreifen könnte. Durch die Wisdom of Ceres erhalten High-Level-Spieler unter anderem Zugriff auf völlig neue, besonders hoch entwickelte Waffen. Um diese Fertigkeiten zu lernen, müssen Sie die Obergrenze der normalen Fähigkeiten erreichen, also zum Beispiel 100 Stärke, wenn Sie einen Tank spielen. Danach gilt es, ein spezielles Artefakt sowie einen computergesteuerten Ceres-Trainer zu finden und weiterhin so viel Erfahrung wie möglich zu sammeln - damit haben selbst Experten reichlich neue Aufgaben.