Datenrettung bizarr: die Top 10
23.11.2004 - Immer häufiger müssen wichtige Daten "gerettet" werden.
Neben banalen Versehen finden sich auch spektakuläre Unfälle, die
für den Verlust verantwortlich sind. Eine „Top 10"-Liste der
bizarrsten Beispiele aus der eigenen Datenrettungspraxis hat
(
http://www.ontrack.de) Kroll Ontrack zusammengestellt. Unter den
jährlich 30.000 erfolgreichen Datenrettungen tauchten immer wieder
originelle Fälle auf. So brachte zum Beispiel ein Kunde eine
Festplatte in einem tropfenden Plastikbeutel zu Kroll Ontrack und
erzählte, er habe im Internet gelesen, dass eine defekte Festplatte
repariert werden könne, indem man sie ins Gefrierfach lege. Ein
anderer Kunde hatte beim Aufräumen seines Systems genau die
Dateiordner gelöscht, die er eigentlich behalten wollte. Am Ende der
Putzaktion leerte er den „Papierkorb" und startete dann die
Defragmentierung der Festplatte. Verwundert blickte der Besitzer
eines Notebooks beim Versuch das System hochzufahren auf einen
„Bluescreen". Eine Woche später gab sein Neffe, der zu Besuch
gewesen war, kleinlaut zu, dass er das sensible Gerät als Punching
Ball missbraucht habe. Der polnische Forscher Krystof Wielicki ließ
seine Kamera fallen – bei einer Expedition im Himalaya in etwa 6.000
Metern Höhe. Mit den Bruchstücken, einschließlich der beschädigten
Speicherkarte, wandte er sich an Kroll Ontrack. Der Mitarbeiter
einer Medizintechnikfirma hatte in mehrtägiger Arbeit 1.200
Rechnungseinträge in das System eingegeben. Als plötzlich die
Trafostation neben dem Gebäude von einem Blitz getroffen wurde, kam
es zum Stromausfall und kompletten Datenverlust. Ein Ehepaar hatte
Hunderte von Baby-Fotos der ersten drei Lebensmonate ihres
Nachwuchses auf dem PC gespeichert, der von einem Virus heimgesucht
wurde. Der Computerhersteller empfahl, das Betriebssystem neu zu
installieren. Leider haben die Eltern vergessen, die Daten vorher
extern zu sichern. Während des Baus eines großen Bürogebäudes wurde
das Notebook, auf dem die Konstruktionspläne gespeichert waren, von
einem herabfallenden Stahlträger getroffen. Der Benutzer eines
Notebooks war so verärgert über das ständig defekte Gerät, dass er
es in die Toilette beförderte und mehrmals die Spülung betätigte. In
einem ähnlichen Fall war das Notebook vom Benutzer aus dem Fenster
geworfen worden. Filmreif sei auch der Fall einer Frau, die ihr
Notebook auf dem Autodach vergessen hatte. Beim Ausparken
schlitterte das Gerät vom Autodach auf die Straße und wurde zudem
beim Wenden auch noch vom Auto der vergesslichen Dame überrollt. Ein
Kunde suchte Kroll Ontrack auf und behauptete, sein schwer
beschädigtes Notebook wäre auf der Landebahn von einem Flugzeug
überrollt worden. Die Datenretter im Labor rätseln heute noch, wie
so etwas passieren konnte.
(ecin.de)