Fundstück der Woche

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Nazgul
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Beitrag von Nazgul »

KRASS !!!
Ich dacht, mein headset platzt :D
"... ich bin das Fleisch auf dem Gabentisch der Macht..."

Goethes Erben - Himmelgrau
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Bonzai
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Beitrag von Bonzai »

ich hab mir das ne halbe stunde angehört... is echt klasse!
das hat was :)

nein ich war nicht dicht! :P
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Hunter
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Beitrag von Hunter »

Bonzai hat geschrieben:ich hab mir das ne halbe stunde angehört... is echt klasse!
das hat was :)

nein ich war nicht dicht! :P
Ne, wer sich das ne halbe Stunde lang antut kann nicht ganz Dicht sein :lol:
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Nainkonami
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Beitrag von Nainkonami »

:rofl:

Nainkonami
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*Abraham Lincoln*
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Prinz
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Beitrag von Prinz »

Hunter hat geschrieben:
Bonzai hat geschrieben:ich hab mir das ne halbe stunde angehört... is echt klasse!
das hat was :)

nein ich war nicht dicht! :P
Ne, wer sich das ne halbe Stunde lang antut kann nicht ganz Dicht sein :lol:
wer sich DAS ne halbe stunde lang antut WIRD dicht...

:smoke:
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Labbeduddel112
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Beitrag von Labbeduddel112 »

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Prinz
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Beitrag von Prinz »

:rofl:

was machst du denn wenn du Duke unter die lupe nehmen sollst :P

:smoke:
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Duke
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Beitrag von Duke »

Bei Dir ist das dann keine Lupe, sondern besser mit schwarzen Vorhang :stinkefinger:
If you feel you have been
treated unfairly,or ya just
don`t like something
I`ve done...
Feel free to send an email to
Kiss my Ass@asshole.com
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Labbeduddel112
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Beitrag von Labbeduddel112 »

:rofl: :lol: :bussi:
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Cripple
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Beitrag von Cripple »

die hat ja hängetittööööööön :schlecht:
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www.zaruband.com
www.myspace.com/zarurocks

[18:52] Schnuffy: so, ich lass mir jetzt noch nen tee raus und geh frustriert ins ts und schiess so ein paar kleinen 14 jährigen pickligen spassten den schädel weg...
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Gunsmoke
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Beitrag von Gunsmoke »

This is what we do, who we are. Live for nothing, or die for something. Your call.
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Labbeduddel112
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Beitrag von Labbeduddel112 »

:rofl:
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PogueMahone
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Beitrag von PogueMahone »

:D
Hey Ho, Let´s Go
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(DeeDee Ramone *18.09.1952, †05.06.2002)
(Johnny Ramone *08.10.1948, †15.09.2004)
(Tommy Ramone *29.01.1949, †11.07.2014)
"Death is not the end ..."

Give us peace in our time
(William Stuart Adamson *11.05.1958, †16.12.2001)
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Nainkonami
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Beitrag von Nainkonami »

Rofl, wie geil!!!

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joker242
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Beitrag von joker242 »

*lol* Bild
suuuuuupi!
']['<>'][' = MEHR POWER !!!
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SHARK
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Beitrag von SHARK »

:D
Der Vorteil der Klugheit ist, daß man sich dumm stellen kann.
Das Gegenteil ist schon schwieriger.
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Nainkonami
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Beitrag von Nainkonami »

So ich versuch hier jetzt mal nen Bild zu setzten......

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mal sehen obs geklappt hat.....und gleich noch eins.....

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und weils scho schön war :D

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Banshee auf meiner Geburstagsparty.......

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Nainkonami
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Beitrag von Nainkonami »

:x :x :x :x :x :x :x :x Ich habs gewusst ich habs gewusst ich habs gewusst :x :x :x :x :x :x :x :x

:x Nainkonami :x
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Nainkonami
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Beitrag von Nainkonami »

So ich probiers nochmal....aber nur ein bild!!!

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Nainko. Mortarion, Reaver und Banshee (vorne) etwa um 2.00 Uhr nachts auf meiner Burzeltagsparty.


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Passagier57
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Beitrag von Passagier57 »

Öööhm, was sucht denn der Banshee da vorne.... :D
Wir können alles - ausser Hochdeutsch
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Labbeduddel112
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Beitrag von Labbeduddel112 »

:stinkefinger: Schweinskran!

Ähm, deine anderen dinhrt da oben sind auch html dateien :-? :rofl:
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Gunsmoke
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Beitrag von Gunsmoke »

http://www.zeit.de/2003/07/Titel_2fBerlinale_07


FILMUNREIF

Dann bleibt
doch zu Hause!

In den Kinosälen ist der Filmfreund des Filmfreundes
ärgster Feind. Eine Typologie der Filmspaßverderber
anlässlich der 53. Berlinale Von Ralph Geisenhanslüke

Von Ralph Geisenhanslüke


Selten ist der moderne Mensch dem anderen so nah wie im
Kino. Selten wünscht er sich so intensiv, er wäre dem
anderen nie begegnet. Während der Film alle technischen
Möglichkeiten aufbietet, eine farbigere Welt zu zeigen,
soll die graue Realität draußen bleiben. Tut sie aber
nicht. Die Realität sitzt eine Reihe weiter. Dort wird
geredet, gelacht, geküsst. Dort knistert die Chipstüte.
Während der eine in die Leinwand kriechen möchte, greift
der andere ungerührt ins Popcorn. Im Kino wird der Nachbar
zum Störfall. Eine Aufstellung der üblichen Verdächtigen:

DER PLATZKARTENSPIESSER: Hat eigentlich alles richtig
gemacht. Schon um 18 Uhr die Karte für die
20-Uhr-Vorstellung gekauft, natürlich an einem Kinotag in
einem Multiplex. Das ist billiger. Dabei an der Kasse
gefragt, wie lang der Werbeblock ist. Nach Beratung mit
der freundlichen Servicekraft die wirklich schönsten
Plätze ausgesucht. Stolz wie ein Frühbucher, der schon
zwei Monate vor Abflug weiß, dass er 40 Minuten nach dem
Start eine vegetarische Mahlzeit bekommen wird. Alles
geregelt. Dann noch einkaufen oder essen gegangen. Nun
betritt er exakt zu Beginn des Hauptfilms, vielleicht mit
Einkaufstüten, weil die Zeit nicht reichte, die Sachen zum
Wagen zu bringen, in den Saal und trifft in Reihe 10, auf
Platz 26, auf seinen natürlichen Feind: den
Platzkarten-Anarchisten.

Der Platzkarten-Anarchist hat sich den Sessel schon warm
gesessen und betrachtet ihn spätestens ab Erscheinen des
Produktionsfirmenlogos als seinen angestammten
Erlebnisraum. Der Platzkartenspießer nähert sich mit
gesenkter Stimme. (»Entschuldigen Sie?«). Der Anarchist
reagiert zunächst einsilbig, verweist auf andere freie
Plätze und macht keine Anstalten, sich zu erheben. Während
die ersten Szenen des Films zu sehen sind, entwickelt sich
ein erst geflüsterter, dann lauterer (»Oh, Mann, was soll
das denn jetzt?«) Disput, in den bald auch Unbeteiligte
eingreifen und nach dessen Ende etwa 100 Zuschauer in den
Genuss kommen, gebeugte Gestalten unter gebrummten
Verwünschungen durch das Bild laufen zu sehen. Will der
Platzkarten-Anarchist daraufhin selbst seinen vorgesehenen
Platz in Anspruch nehmen, entsteht eine so genannte
Multiplex- Polonaise.

DER MITTE-SITZER: Der halbe Saal ist leer, aber in der
Mitte hocken alle aufeinander, das Bild erinnert an ein
Diagramm aus einer Statistikvorlesung. Nicht nur in der
Politik wollen alle in die Mitte. Auch im Kino hält sich,
trotz tennisplatzgroßer Leinwand und Dolby 12.1, der
Glaube, die wahre Bestimmung eines Cineasten sei es, dass
er seine Mitte finde, um von Bild und Ton stärkstmöglich
überwältigt zu werden. Die vorderen Reihen gehören den
Kurzsichtigen, die selbst im Dunkeln zu eitel für eine
Brille sind, die hinteren Paaren in der Anbahnungsphase.
Mitte-Sitzer in Personalunion mit den berüchtigten
Schuhausziehern überschreiten schnell den schmalen Grat
der allgemeinen Duldung.

DER SITZRIESE: Positioniert sich grundsätzlich genau vor
dem Mitte-Sitzer und hält sich bei 2,02 Meter Körpergröße
kerzengerade. Trägt zusätzlich hoch gegelte Frisuren oder
Kopfbedeckungen, die ihn als Mitglied einer Jugendbewegung
ausweisen. Meist gutmütig. Nimmt auf Bitte seiner
Mitmenschen eine halb liegende, für ihn anatomisch
ungünstige Haltung ein und leidet still. Kann dauerhaft
nur in steilen Ranglagen überleben. In Off-Kinos wird der
Sitzriese zum Vorbeuger. Dann spürt der Vordermann seinen
Atem im Nacken, weiß aber: Das ist immer noch besser, als
den Sitzriesen vor sich zu haben.

DER GOURMAND: Alfred Hitchcock sagte: »Für mich ist Kino
nicht ein Stück Leben, sondern ein Stück Kuchen.« Nichts
tun Menschen im Kino so gern wie essen, offenbar eine
Instinkthandlung: Der Kavalier alter Schule spendiert
Süßigkeiten, weil er glaubt, Frauen möchten in der
Dunkelheit versorgt werden. Der gemeine Vielfraß mit
seinem Zweilitereimer Cola fürchtet vielleicht, draußen
bräche der Krieg aus.

Akustisch und olfaktorisch ist der Gourmand leicht zu
orten. Gegen Ende der Vorstellung sieht sein Platz aus wie
der Tiergarten nach der Love Parade. Aber nicht nur
deshalb sind seine Gewohnheiten mittlerweile so gut
erforscht, dass die Filmförderungsanstalt genau sagen
kann, welche Filme den Appetit besonders anregen
(Tabellenführer im Jahr 2001: Harry Potter).

Der Gourmand hält das Kino am Leben. So sehr ist die
Kalkulation der Kinobetreiber während des Multiplex-Booms
der Neunziger in Schieflage geraten. Die Hälfte des
Netto-Eintrittspreises geht an den Verleiher, die andere
Hälfte für Werbung, Miete, Heizung und Personal drauf.
Daher gilt die aus den USA stammende Faustregel nun auch
bei uns: Der Gewinn am Ende des Jahres entspricht in etwa
dem Gewinn aus dem Popcorn-Geschäft.

Popcorn ist synonym für Fast-Food-Kino. Goldbraun
angeleuchtet, liegt es in der Vitrine. Der Geruch zieht
durchs Foyer. Beim Verzehr mit offenem Mund produziert das
Fett-Stärke-Luft-Gemisch überraschende Surround-Effekte,
die leise Dialogstellen überlagern. Wenn dann, wie
kürzlich in Berlin geschehen, der Film (Herr der Ringe)
auch noch unterbrochen wird, weil der Betreiber noch etwas
Eis losschlagen möchte, kann es passieren, dass die
Verkäufer nur knapp dem Volkszorn entgegen.

Natürlich sind Gourmands immer die anderen. Dabei lassen
nachweislich nur ein Viertel der Kinobesucher den
Fressstand links liegen. Bislang jedenfalls. Infolge
drastisch gestiegener Genussmittelpreise macht sich
neuerdings im Kino eine Picknickmentalität breit. Oft hört
man das Zischen von mitgebrachten Getränkedosen oder das
Ploppen von Weinkorken. Wenn der Gourmand zum
Selbstversorger wird, werden die Kinobetreiber wohl neu
kalkulieren müssen.

DER SITZFLÜCHTER: Obwohl es Gerüchte gibt, wonach manche
Vorführer 25 statt 24 Bilder pro Sekunde zeigen, um
schneller fertig zu werden - die Zeit kann sehr lang
werden. Manche Unterart des Gourmands fühlt sich da
permanent von Auszehrung bedroht.

Auch Menschen mit schwacher Blase verfallen schon eine
halbe Stunde nach Beginn in Duldungsstarre. Die Bilder
rauschen an ihnen vorbei. Sie warten eine möglichst
spannungsarme Stelle ab, um Erleichterung zu suchen. Der
erste Sitzflüchter löst häufig eine kleine Migrationswelle
aus, der sich auch engagierte Raucher anschließen.
Erfahrene Sitzflüchter platzieren sich gleich am Rand,
unerfahrene kehren häufig mit einem zweiten Bier zum Platz
zurück. Sie sind für den Rest der Vorstellung Sklaven
ihres Stoffwechsels. Das oft verfemte Klingeln von
Mobiltelefonen und die darauf folgende Reaktionskette -
Rausrennen (»Ja, bin im Kino«), Türöffnen, starker
Lichteinfall - ist aufgrund der massiven Bausubstanz
moderner Zelluloidcenter (schwaches Mobilfunksignal,
Lichtschleusen) nur noch selten zu beobachten.

DER WEINER: Kaum ein Zitat wurde von Filmkritikern so
zuschanden geritten wie Kafkas »Im Kino gewesen. Geweint.«
Nach landläufiger Meinung und einem weiteren geflügelten
Wort des Filmtheoretikers Siegfried Kracauer sind es »die
kleinen Ladenmädchen«, die da die Schleusen ihrer
vermeintlich kleinen Seelen öffnen. Stimmt nicht. Nach
aktuellen Umfragen sind fast die Hälfte der Zuschauer
bekennende Flenner - ein Drittel davon Männer. Manche
besuchen sogar vorsätzlich so genannte Taschentuchfilme.

Im Sturm und Drang hielt man Weinen für einen Ausweis
besseren Menschentums. Heute gilt es als Reinigungsritual
der Seele. Kommt der Weiner also ins Kino, um ein
psychohygienisches Grundbedürfnis zu stillen?
Kulturpessimisten sagen: Wir füllen im Kino unsere innere
Leere mit fremden Geschichten, weil das eigene Leben so
wenig Anlass zu Gefühlsausbrüchen bietet. Normalerweise
ringen die Weinenden bis zum Letzten, ehe sie genussvoll
kapitulieren. Bei Klassikern wie Der englische Patient
oder Schlaflos in Seattle ist aber häufig schon
verhaltenes Schnäuzen zu hören, ehe in der Schlüsselszene
die Geigen einsetzen. Im Dunkeln sieht's ja keiner.

DER ABLACHER: Etwa zweimal pro Jahr gehen Deutsche,
statistisch gesehen, ins Kino (Amerikaner fünfmal,
Isländer, an Dunkelheit gewöhnt, achtmal). Wenn sie sich
also auf den Weg machen, dann wollen sie für ihr Geld auch
Stimmung satt. Für den preisbewussten Ablacher beginnt
darum der Spaß schon mit dem Werbeblock. Den Übergang zum
Hauptfilm, wie beispielsweise dem neuen James Bond,
empfindet er nicht nur wegen der gleichmäßigen Dichte des
product placement als fließend. Ablacher bilden meist
Gruppen. Er ist ein dankbarer Abnehmer für Trailer, die in
zwei Minuten alle Brüller einer demnächst anlaufenden
Komödie verbraten. Aufgrund seiner hohen Appetenz lacht er
aber auch bei Landschaftsaufnahmen, Sexszenen oder
Massakern. So läuft er nie Gefahr, einen Witz zu verpassen.

DIE KNUTSCHER: Für 36 Prozent der Frauen hierzulande
gehört Händchenhalten im Kino dazu. Das hat Men's Health
herausgefunden. 14 Prozent, so das Fachorgan weiter, haben
auch nichts dagegen, im Kino »zur Sache zu kommen«. Was
damit gemeint ist, verschweigen die Autoren. Ältere Herren
in Trenchcoats galten lange als besonders handgreifliche
Zuschauer. Mit Einführung der Videothek aber kamen die so
genannten Bahnhofskinos aus der Mode. Auch die so genannte
Lover's Lane gehört der Vergangenheit an: die letzte
Reihe, in der sich alle Paare einfanden, die sich nur im
Dunkeln trauten oder nicht wussten, wohin sonst.
Heimatlose Liebende verdienen den Schutz der Gemeinschaft
- sind aber heute im Kino kaum noch anzutreffen. Nur die
Inhaber von Autokinos berichten, dass in lauen
Sommernächten manche Wagen zu wippen beginnen wie in einer
Siebziger-Jahre-Teeny-Komödie. Aber in Autokinos laufen
meist auch Filme, die man ohnehin schon gesehen hat.

DER KOMMENTATOR: Ein Selbstdarsteller. Hält es nicht aus,
tatenlos dazusitzen, während vorn der Bär tobt. Warum
sollen nur die Lichtgestalten zeigen, was sie können? Er
ist auch ein starker Typ. Und er will entdeckt werden. Die
Klasse der Kommentatoren hat einen besonderen
Artenreichtum hervorgebracht: Größte Verbreitung findet in
unseren Gefilden der Nacherzähler. Er begreift Dinge nur,
wenn er sie mit eigenen Worten wiedergeben kann. (»Höhö -
bumm! Voll explodiert, der Kampfstern!«)

DER ÜBERSETZER: Häufig anzutreffen in Vorstellungen mit
fremdsprachiger Originalversion - wo er seiner Begleiterin
zum Beispiel die Feinheiten im Slang New Yorker
Straßengangs nahe bringt. Gern beweist er, dass seine
Auslandsaufenthalte nicht spurlos an ihm vorübergegangen
sind.

DER KENNER: Der Kenner sitzt in der synchronisierten
Fassung und unterzieht diese einer kritischen Bewertung.
Er kennt auch alle vorangegangenen Episoden von Star Wars
auswendig oder verweist darauf, dass Ricks Krawatte in
Casablanca beim Betreten des Basars anders geknotet ist
als vorher. Sein naher Verwandter ist der Verrater. Er hat
den Film schon fünfmal gesehen und lässt sein Umfeld
uneigennützig an diesem Wissen teilhaben. Schlüsselsatz:
»Oh, oh, gleich kommt das Monster!«

DER UM-RUHE-BITTER: Traditioneller Widersacher aller, die
während der Vorstellung reden. Bohrt zunächst seinen Blick
ins Dunkel, um Verbündete zu suchen, steigert sich über
Räuspern und Hüsteln zur direkten Ansprache. Seine
gezischelte Aufforderung, das Gespräch doch bitte draußen
fortzusetzen, mündet bisweilen in heftige Wortwechsel. Bis
jemand »Ruhe auf den billigen Plätzen!« fordert. Aber es
gibt längst keine billigen Plätze mehr.

DER ABSPANNER: Will einen Film vom ersten Bild bis zum
Abspann genießen wie einen großen Roman. Reagiert
allergisch, wenn seine Reihe sich schon leert, während er
noch ergriffen den Namen des Post-Production- Supervisors
liest. Er ist selten aggressiv und äußert seinen Unmut
meist durch Seufzen. Er bildet eine aussterbende Art, weil
das ständige Streifen von Winterjacken an Hinterkopf und
Nase und das Rempeln an den Knien ihn in seinem Revier
bedroht.

DER NACHHER-DRÜBER-REDER: Ein verkappter Rezensent.
Bewohnt normalerweise Godard-Reihen oder Fassbinder-Retros
und muss seine Vorbehalte gegen »das Hollywood-Kino« laut
äußern - für den Fall, dass ein Kommilitone ihn in einem
entsprechenden Film sehen sollte. Während seine Begleiter
noch Restfeuchte aus den Augenwinkeln wischen oder
wenigstens so lange innehalten, bis die Netzhaut nicht
mehr flimmert, holt er bereits Luft zum Hinterfragen. Der
Nachher-drüber-Reder eröffnet das Gespräch meist mit einem
harmlosen: »Gehen wir noch irgendwo was trinken?«, schießt
dann aber sofort nach: »Und? Wie fandste's?« Den Versuch
einer Antwort übergeht er. Schon vor Erreichen der Tür
trägt er eine umfassende Kritik vor (»irgendwie wie der
Letzte von den Coen-Brüdern, aber anders«) und legt Regie-
und Drehbuchschwächen bloß (»Bei Tarantino hätt's das
nicht gegeben!«). Sein hehres Ziel ist die Demaskierung
der manipulativen Kulturindustrie. Er ist daher meist
nicht nur Film-, sondern auch Verschwörungstheoretiker und
lässt erst ab, wenn er alles bis zur letzten Szene
entzaubert hat. Wer sich etwas aus einem Film bewahren
möchte, meidet die Nähe des Nachher-drüber- Reders oder
behandelt ihn nach der Kaurismäki-Methode: lange ansehen
und schweigen.
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Gunsmoke
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Beitrag von Gunsmoke »

Sehr gut! :gut: :lol:
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Nainkonami
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Beitrag von Nainkonami »

:rofl:

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Agamemnon
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Beitrag von Agamemnon »

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:lol:
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joker242
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Beitrag von joker242 »

gibts das mit oder ohne luftpumpe...
*grins* Bild
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Schnuffz
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Beitrag von Schnuffz »

Der Sarkast unter den [???]-Zeichen !!!!
Sarkasmus ist dabei die Bosheit, die so gut verpackt
ist, dass ich ausser Reichweite bin, bis sie der Betreffende verstanden hat :)
Ungekrönter Offtopic-Kaiser
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Schnuffz
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Beitrag von Schnuffz »

Der Sarkast unter den [???]-Zeichen !!!!
Sarkasmus ist dabei die Bosheit, die so gut verpackt
ist, dass ich ausser Reichweite bin, bis sie der Betreffende verstanden hat :)
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Quickkiller
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Beitrag von Quickkiller »

Es ist leichter, zehn Bände über Philosophie zu schreiben, als einen Grundsatz in die Tat umzusetzen.
Tolstoi
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Labbeduddel112
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Beitrag von Labbeduddel112 »

:gut: Schnuffz! :rofl:
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