Der große Datenschutzthread

Das offizielle Forum der United Clans

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Gendatenbank?

ja
28
55%
nein
16
31%
mir doch latte
7
14%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 51

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Cop
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Beitrag von Cop »

joker242 hat geschrieben:so, das ist mir hier gerade alles ein wenig zu viel.
hab mal drei tage nicht ins forum schauen können und dann sowas...
hab nur die erste seite überflogen.
*kopfschüttel*

bei aller rechtsstaatlichkeit kann ich diese ausweitung nicht befürworten.
alle entwicklungen, die ich so in den letzten jahren mitbekommen habe, waren immer nur der einstieg zu "mehr".
auf alles wird mit dem hammer gehauen, auch wenn eine fliegenklatsche gereicht hätte.
wir werden hier langsam stück für stück echt gläsern.
...und ich sag das mit einem kleinen quentchen mehr hintergrundwissen als ihr alle!

das thema ist nicht, ob "ja" oder "nein", das thema ist "wieviel"!!!
heute nur "die" morgen "wir alle"?

ihr werdet noch an mich denken, wenn wir alle in ein paar jahren autobahngebühr über toll-collect latzen dürfen.
oder die geschwindigkeit von allen kontrolliert, oder ein bewegungsprofil von euch auf irgendeinem rechner ständig verfeinert wird...
hier war der anfang auch NUR die lkw-maut.
alle politiker haben folgende erweiterungen weeeeeiiiiiit von sich gewiesen.

es bedarf nur einem fingerschnipp von den herren politikern, bis wir alle persönlichkeitsrechte schon mit der geburt abgeben.

bei allem herzensblut, das ich persönlich bei verbrechens- und terrorismusbekämpfung aufbrige, sage ich:

"WEHRET DEN ANFÄNGEN!!!"
Vielen Dank für diese Meinung von einem, der es wissen muß!

Und ich dachte schon, ich bin hier so ziemlich alleine mit meiner Meinung!;)
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Tong
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Beitrag von Tong »

:klatsch:

das hast du schoen formuliert ;)
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joker242
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Beitrag von joker242 »

ach ja, noch eine kleinigkeit, bei all der polemik und stimmungmache, die gerade duch die medien gedroschen wird:

die aufklärungsquote bei schwerstkriminalität (wie z.b. auch mord) liegt meines wissens nach bundesweit bei weit über 90 %!
...und das auch ohne ausweitung der dna-datenbank!
']['<>'][' = MEHR POWER !!!
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Cop
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Beitrag von Cop »

Zeigt das nicht auch, daß die Politiker, die die Datenbank ausweiten wollen, dies gar nicht wegen der Schwerstkriminalität machen möchten, obwohl sie das sagen? Sie machen damit also das gleiche wie immer: Lügen!;)

Wie kann man solchen Leuten trauen?
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Spike
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Beitrag von Spike »

Es muss nur mal wieder irgendwo eine Bombe hochgehen, und dann geht es ganz schnell mit den "Ausweitungen".
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Passagier57
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Beitrag von Passagier57 »

Oje, hier wird wieder so viel Quark geredet, da wird mir ganz schwindelig!

Ich weiss gar nicht, wo ich anfangen soll.

Fangen wir mal bei der Aufklärungsquote an -
Es ist ja nicht so, daß die Aufklärung von Straftaten durch die Polizei in den letzten 30 Jahren sprunghaft in die Höhe gestiegen sind, bei Mord liegt sie z.B. Bundesweit schon seit 1970 bei immer so um die 94 Prozent.
Es ist aber auch so, dass der Aufwand, mit dem ein Ermittlungsverfahren betrieben werden muss, ohne Hilfe von DNA-Spuren sich sehr schnell verdoppeln kann.

Wenn man sich die polizeiliche Kriminalstatistik mal näher anschaut, liegen die Aufklärungsquoten bei Straftaten im Schnitt so bei 53 Prozent.

Wenn man dann die einzelnen Delikte durchgeht, fällt einem auf, dass bei vielen eine Aufklärungsquote von 80 Prozent und mehr herrscht, nur einige wenige Deliktsarten ziehen die Statistik nach unten.
Dazu gehören die Sachbeschädigung (klar, da gibts nicht viele Spuren, die einen Täter überführen könnten),
Brandstiftungsdelikte (sehr schwierig, Spuren zu sichern, wenn mal was gebrannt hat),
aber komischerweise ist das einsame Schlusslicht der "Besonders schwere Fall des Diebstahls". Für alle Laien: Grob gesagt sind das solche Diebstähle, bei denen irgendwo eingebrochen, ein Schloss geknackt oder sonst ein Diebstahlsschutz überwunden werden muss - sprich vor allem Einbrüche. Jämmerliche 13 Prozent Aufklärungsquote in diesem Bereich!

So, und nun spricht ein Gewisser Politiker Ströbele, seines Zeichens Nixwisser und Nixblicker, von "Bagatell-Kriminalität" in Bezug auf Einbrüche.

Ich will euch mal sagen, wie es Leuten geht, die plötzlich feststellen, daß in ihre intimste Privatsphäre eingbrochen wurde - beschissen!
Viele klagen in der Folgezeit über Angstzustände, Schlafstörungen usw.
Ganz abgesehen von der finanziellen Seite, wenn z.B. Firmen geplündert werden.
Der Schaden geht in die Milliarden.

Wichtig ist vor allem beim Einbruch die Spurensicherung. Ohne eine Solche kann der Täter nur sehr schwer ermittelt werden. Wenn es sich bei den Tätern um Gruppierungen aus dem ehemaligen Ostblock handelt, wird es umso schwieriger.
Bei der DNA-Muster-Erhebung (DNA-Muster acht) gibt es bei ALLEN Deliktsbereichen (egal ob Mord oder sonstige schwerwiegende Straftaten) einen Richtervorbehalt. d.h., bei jedem Fall, in der eine DNA-Spur gesichert wird, muss man für den Abgleich mit der bestehenden Datenbank die Genehmigung durch einen Richter einholen lassen.

Klar, bei Verbrechen wie Mord, Vergewaltigung usw. ist das kein Problem.
Problematisch wird das erst beim Besonders schweren Fall des Diebstahls, weil die Richter
dort komischerweise Probleme in der Verhältnismäßigkeit zu sehen scheinen.
Dann wird es natürlich fatal: Bei Einbrüchen werden eh schon wenig Spuren gesichert, Fingerspuren werden immer seltener, weil nur noch Amateure ohne Handschuhe in Wohnungen/Firmen einsteigen, und wenn man mal eine DNA-Spur sichert, die einem Täter zuzuordnen wäre, scheitert eine evtl. Ermittlung nur an dem Richtervorbehalt?
Das kanns doch nicht sein!

Aber leider ist es halt so, daß sich bei uns in Deutschland immer nur eine Seite an die Spielregeln hält, die andere hat keine Regeln, und die Technik schreitet mit der Zeit immer mehr fort, die Straftäter werden cleverer, und da braucht man mit der Zeit auch modernere Ermittlungs-Methoden, die nicht so aufwendig und Zeitintensiv sind.

Zum Thema Missbrauch: Das ist wirklich der Witz! Ich kann als Polizeibeamter von jedem rausfinden, wo er wohnt, was er für Familie hat, ob er schon mal Straffällig wurde, ob und was er für Fahrzeuge auf sich zugelassen hat, ob er nen Führerschein hat oder nicht, bei entsprechenden Deliktsbereichen kann ich sogar ein Bewegungsmuster anhand seiner Abhebungen an Geldautomaten usw erstellen, aber auf der DNA-Datei wird herumgeritten. Ich verstehe Deutschland einfach nicht mehr...
Wenn man den Ordnungsbehörden nicht mehr vertrauen kann in Bezug auf Datenschutz, wem dann noch? Der Telekom? Hört die vielleicht die Gespräche heimlich ab? Oder der Müllabfuhr, vielleicht wird ja der Hausmüll heimlich nach Peinlichem durchsucht? Paranoia PUR!

Zur Frage, warum der Fall Mooshammer so schnell geklärt wurde: Nimm eine prominente Person, dann wird die Sonderkomission der Polizei gleich viel größer! Je mehr Medien-Rummel, desto mehr Druck für die Polizei-Chefs. Die Medien hatten schon immer die größte Macht...

Ich versteh nicht ganz, was das Thema Maut mit der Ermittlung von Straftätern zu tun hat, aber das muss ich vielleicht auch nicht.

Joker, ich Frage dich hiermit mal ehrlich, was du bei dir in der Bereitschaftspolizei an Ermittlungsarbeit leistest. Denn wenn du im Ermiittlungsbereich tätig wärst, würdest du nicht solche Phrasen dreschen.
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Duke
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Beitrag von Duke »

Bei den ganzen Kameras in einer Stadt redest Du von unbeobachtet?? :D :D

Das ist genauso wie alle geheult haben wegen Hartz4 und anschliessend (Seit Dezember 2004) es 30% weniger Dauerarbeitslose unter 30 gibt die plötzlich nen Job haben.....

50% der Leute die keine Leistung bekommen sich auch net beschwehrt haben, weil der Ehepartner genug verdient.....

und letztendlich über 50 jährige mehr bekommen... (weil die eh net mehr vermittelbar sind) So kommt man von Gerüchten in Wahrheiten...

Ich für mein Teil habe nichts zu verheimlichen.. wenn man dadurch dreckige Mörder oder Kinderschänder erwischt ist mir das Recht... und das ich mir einen von der Palme wedel... wissen die eh schon :lol:

Duke

Seit Dienstag Kippenfrei von 50 am Tag auf 0 durch mein Hypnotiseur^^
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Duke
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Beitrag von Duke »

a) nicht mal im Kaufhaus soso kommst aus nem Erdloch? oder mit einer Brotkruste aus dem wald gelockt??
b) Sehr wohl mein Freund da das Ergebnis zählt und bei Harts seh ich das genau so
c) Net wirklich habe am Mittwoch nur fast meine Couch geraucht.
d) Hoffe in Zukunft gibts auch wieder ein BB Duke und net "Wurde auch Zeit das Du gehst" :(
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Beitrag von Passagier57 »

Zottl, ich sage es nochmal: ich rede nicht davon, daß jeder Bundesbürger sein DNA-Muster hinterlassen muss. Ich rede davon, daß man die DNA-Speichelprobe nach der Strafprozessordnung und dem Polizeigesetz so erheben dürfen sollte, wie man das auch bei den bisherigen Straftätern mit den sonstigen Erkennungsdienstlichen Maßnahmen (Fingerabdrücke, Lichtbilder, Beschreibung) macht!

Und da fallen nur Straftäter darunter, die schon mehrmals bei der Polizei auffällig wurden, es sei denn, es spielt in den Verbrechenstatbestand.

Eine DNA-Datei von allen Bundesbürgern brauchen wir nicht, da kauen sich ja die Rechner des BKA bei der Recherche zu Tode!

Mir würde sogar schon reichen, wenn der Richtervorbehalt aufgehoben würde, der Katalog der Straftaten, bei denen man DNA-Spuren verwerten darf, geht ja noch.

Übrigens @ Spike: Keine Angst, wenn wir einem ne Blutprobe wegen Trunkenheitsfahrt entnehmen, saugen wir nicht noch ein bischen ab und schicken es an die KTU, bei uns kriegt das eine Uni-Klinik, die das völlig Behörden-Unabhängig auf Alkohol oder Drogen untersucht ;)
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Beitrag von Spike »

Passagier57 hat geschrieben: Übrigens @ Spike: Keine Angst, wenn wir einem ne Blutprobe wegen Trunkenheitsfahrt entnehmen, saugen wir nicht noch ein bischen ab und schicken es an die KTU, bei uns kriegt das eine Uni-Klinik, die das völlig Behörden-Unabhängig auf Alkohol oder Drogen untersucht ;)
Ich glaub ich hab das garnicht gesagt :)
Eine Bekannte von mir macht das übrigens an der Uni Bonn.

Oh, doch auf Seite 1, aber das war überzogen gemeint, hätte den Smilie dahinterpacken sollen. ;)
Das war mehr so gemeint alá "was nicht ist kann ja noch werden".
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Beitrag von Passagier57 »

Derjenige sollte sich auch eher um seinen Führerschein Gedanken machen als um einen evtl. Missbrauch seines Blutes für DNA-Zwecke :D

Ich will halt damit nur sagen: Die Polizei arbeitet mit dem Zeug und da sollten zwar rechtliche Grundlagen gefordert, aber auch praktikabel sein.

Auf jeden Fall finde ich erschreckend, was manche für einen Wissenstand von der Materie haben, nicht nur hier im Forum, sondern auch in der Politik und in den Medien.

Was mich auch erschreckt, ist das Misstrauen gegenüber der Polizei hier im Forum, wo wir doch alle so liebe Kerlchen sind :D
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Beitrag von Spike »

Nicht gegen die Beamten, die jeden Tag nen super Job machen, das Misstrauen besteht gegenüber den Politikern! ;)
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Beitrag von Cop »

Passagier57 hat geschrieben:Derjenige sollte sich auch eher um seinen Führerschein Gedanken machen als um einen evtl. Missbrauch seines Blutes für DNA-Zwecke :D

Ich will halt damit nur sagen: Die Polizei arbeitet mit dem Zeug und da sollten zwar rechtliche Grundlagen gefordert, aber auch praktikabel sein.

Auf jeden Fall finde ich erschreckend, was manche für einen Wissenstand von der Materie haben, nicht nur hier im Forum, sondern auch in der Politik und in den Medien.

Was mich auch erschreckt, ist das Misstrauen gegenüber der Polizei hier im Forum, wo wir doch alle so liebe Kerlchen sind :D
Passi, ich kann Deiner Argumentation prima folgen und stimme Dir im Grundsatz zu. Um es ganz klar zu sagen, es ist nicht die Polizei, der ich nicht traue. Aber eure obersten Chefs sind Politiker, und denen traue ich kein Stück. Ich wüßte auch nicht, warum ich denen trauen sollte.

Und selbst wenn: Ich muß gestehen, ich traue auch nicht allen Polizisten, denn ihr seid ja auch nur Menschen. Bei euch glaube ich allerdings, daß der absolute Großteil nie Schindluder damit treiben würde, aber eben nicht alle. Und wenn Du ehrlich bist, kannst Du doch auch nicht behaupten, daß ihr alle Halbgötter in grün seid, oder?;) Du wirst mit Sicherheit auch das ein oder andere schwarze Schaf kennengelernt haben, oder nicht?;)

Wie gesagt, ihr seid eben auch "nur" Menschen.;)

ich käme jedenfalls nie auf den Gedanken, meine Hand für alle Ingenieure ins Feuer zu legen, nicht weil der Berufsstand per se voller Krimineller ist, aber weil ich eben nicht alle kenne. Nur weil ich selbst einer bin, heißt das ja nicht, daß alle so sind wie ich!;)
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Beitrag von Passagier57 »

Ja, und Cop anscheinend auch :D

Cop, 1. sind das die wenigsten Polizeibeamten, die auf diese Datenbank zugriff haben. Um es genau zu sagen, ich kenne KEINEN, der Zugriff auf das Teil hat.
Das wird alles Zentral von einer Stelle gemacht, dem BKA.
Dort wiederum werden es nur einige wenige sein, die sich mit dieser Thematik befassen.
Also wäre, im Falle eines Informationsskandals, der Kreis der Verdächtigen relativ klein.
Klar gibt es überall schwarze Schafe. Aber die Daten die da dann rausgehen würden, da bist du nicht dabei - oder?

2. Nochmal, extra für Dich Cop: Ich will nicht, daß jeder Bundesbürger seine DNA-Muster abgeben muss, das wollen auch der Großteil der Politiker nicht und das wird ihnen die Polizeigewerkschaft schon noch richtig reinhusten ins Ohr, es geht vor allem um den Richtervorbehalt, der die Polizei bei ihrer Arbeit behindert.
Und das sind dann (wie jetzt auch schon) nur Mehrfachtäter und Verbrecher, die da DNA-Datei haben. Gehörst du da dazu? Ich nehme an, nein. Also hat auch niemand eine DNA von dir, auch nicht von mir, und ich hoffe auch von sonst niemand in diesem Forum ;)
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Beitrag von Cop »

Passagier57 hat geschrieben:Ja, und Cop anscheinend auch :D

Cop, 1. sind das die wenigsten Polizeibeamten, die auf diese Datenbank zugriff haben. Um es genau zu sagen, ich kenne KEINEN, der Zugriff auf das Teil hat.
Das wird alles Zentral von einer Stelle gemacht, dem BKA.
Dort wiederum werden es nur einige wenige sein, die sich mit dieser Thematik befassen.
Also wäre, im Falle eines Informationsskandals, der Kreis der Verdächtigen relativ klein.
Klar gibt es überall schwarze Schafe. Aber die Daten die da dann rausgehen würden, da bist du nicht dabei - oder?

2. Nochmal, extra für Dich Cop: Ich will nicht, daß jeder Bundesbürger seine DNA-Muster abgeben muss, das wollen auch der Großteil der Politiker nicht und das wird ihnen die Polizeigewerkschaft schon noch richtig reinhusten ins Ohr, es geht vor allem um den Richtervorbehalt, der die Polizei bei ihrer Arbeit behindert.
Und das sind dann (wie jetzt auch schon) nur Mehrfachtäter und Verbrecher, die da DNA-Datei haben. Gehörst du da dazu? Ich nehme an, nein. Also hat auch niemand eine DNA von dir, auch nicht von mir, und ich hoffe auch von sonst niemand in diesem Forum ;)
Passi, das habe ich schon verstanden, daß die DNA nicht von allen genommen werden soll. Der Knackpunkt ist: Zumindest jetzt noch nicht

Hier kann man echt nur die LKW-Maut und dutzende andere Beispiele nehmen: Es ist eine Aufweichung, und in der Vergangenheit haben unsere Politiker immer wieder bewiesen, daß sie soetwas ausnutzen. In ein paar Jahren, wenn sich alle an die DNA-Datenbank für Scherstverbrecher gewöhnt haben, kräht kein Hahn mehr danach. Dann gibt es irgendeinen populären Fall, und schwupps, sind auch alle Schwarzfahrer und Einbrecher und Falschparker drin. Und dann ist es ein winziger Schritt zu allen Bürgern.

Das ist doch genau so, wie die Politiker arbeiten, wenn es um die Besteuerung oder Beschneidung von Rechten geht: Steter Tropfen höhlt den Stein.

Und wenn ich daran denke, wie sich der Staat (bzw. die EU) zum Beispiel bei Softwarepatenten oder Urheberrechten verhält, sehe ich da ganz klar Lobbyismus, und zwar vom Feinsten. Einem Staat, der in manchen Dingen so offensichtlich an den Bdürfnissen und Wünschen seiner Bürger vorbeiarbeitet, ist nunmal nicht zu trauen.

Vom Solizuschlag will ich gar nicht anfangen, was glaubst Du denn, wie lange wir den noch zahlen? Ich wette mit Dir, in 20 Jahren immer noch! Oder die Renten: Unsereins zahlt munter ein, nur um dann später kaum etwas wiederzubekommen. Nein, man soll sich privat zusätzlich versichern. Wenn man das aber macht, wird man wieder angeschissen, denn das soll man dann wieder versteuern.

Ich weiß, ich werfe hier viel durcheinander, aber ich bekomme gerade wieder einen Puls von 180, wenn ich an all den Beschiss denke. Ist es da ein Wunder, daß ich da dem Ansinnen des Staates negativ gegenüber stehe?

Macht aber auch nichts, jeder wie er mag, ihr könnt von mir aus alle für die Datenbank sein, ich bin und bleibe dagegen! Denn wenn ich eins weiß: Gibt man ihnen den kleinen Finger, suchst Du kurz darauf Deinen Arm!
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Cop
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Beitrag von Cop »

Bei sowas hier rege ich mich zum Beispiel auch auf:
Innenminister bereiten Ausweisung Hunderter Islamisten vor

Die Beamten in Bund und Ländern stellen schwarze Listen von Islamisten zusammen, die in nächster Zeit ausgewiesen werden sollen. Die "Aktion Kehraus" soll Hunderte Ausländer betreffen.

Hamburg - Die Aktion stützt sich auf das neue Zuwanderungsgesetz, das seit dem 1. Januar in Kraft ist, berichtet der SPIEGEL. In dem Gesetz heißt es: Abgeschoben werden können Ausländer auch "aufgrund einer auf Tatsachen gestützten Prognose zur Abwehr einer besonderen Gefahr".

Durch diesen von Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) gegen den Widerstand der Grünen durchgesetzten Passus ergeben sich ganz "neue Möglichkeiten", so der bayerische Innenminister Günther Beckstein (CSU), "die wir konsequent nutzen werden". Denn für die Betroffenen gilt nicht mehr der normale Rechtsweg.
Wenn wir mal außer acht lassen, ob die Abschiebung "gerechtfertigt" ist oder nicht, ist mir erstens der Satz "Denn für die Betroffenen gilt nicht mehr der normale Rechtsweg." zuwider und zweitens die Äußerungen von Schily und Beckstein, die in meinen Augen schon fast wie Staatsfeinde handeln, wenn ich sehe, wie sie entgegen der Verfassung wirken.

"Ganz neue Möglichkeiten ...", na herzlichen Glückwunsch. "... konsequent nutzen werden". Wenn das mal nicht ein gutes Beispiel für kleiner Finger/ganze Hand ist.
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Beitrag von Passagier57 »

Danke Cop! Dank Menschen wie Dir haben wir ein immer verworreneres Rechtssystem, das dem Motto folgt: Täter vor Opfer. So muss ich das zumindest aus deinen Äußerungen interpretieren.

Bei einem Asylverfahrensgesetz, das schon so ausgehölt ist, daß es schon in manchen Situationen lächerlich und blamabel wird (siehe Kaplan usw.),
bei einem Straf- und Ordnungswidrigkeitenrecht, in dem ein Verkehrsverstoß härter geahndet wird als Ladendiebstahl oder Beleidigung, einfache Körpverletzung und sonstige "Bagatellen", ist es sicherlich hilfreich, wenn die Leute auf den Grundrechten herumreiten, ohne zu wissen, um was es eigentlich geht.
Und glaub mir, nach 10 Jahren bei der Polizei weiß ich, wovon ich spreche. Nirgends herrscht so eine große Bürokratie wie in Deutschland.
Wenn sich ein Kollege monatelang schriftlich mit dem Petitionsausschuss und dem Innenministerium herumschlagen muss, nur weil er seinen Job ordentlich gemacht hat und ein psychisch kranker Mensch, der nebenbei wegen Vergewaltigung, Körperverletzung usw. ein Verfahren laufen hat, sich ungerecht behandelt fühlt, kommt mir das kalte Grausen.
Und so wird es immer mehr Bürokratie, die eigentlich Arbeit bleibt auf der Strecke, das bei sinkendem Personal.
Wenn dann mal ein Asylverfahren beschleunigt wird, und das sicherlich nicht ohne Grund, dann ist das Gejammer groß.

Klar ist eins: Politiker werden immer versuchen, aus Vorgängen in unserem Land Kapital zu schlagen, um Wähler zu gewinnen. Ob man sich darüber aufregt, ist jedem sein Bier.
Wie verzerrt die Medien Themen wiedergeben, sollte dir seit dem Amok-Lauf in Erfurth eigentlich klar sein. Ich traue den Medien schon lange nicht mehr, da oft wichtige Fakten fehlen oder gar falsch wiedergegeben werden. Das weiß ich auch aus persönlicher Erfahrung.

Deine Vergleiche mit dem Solidaritäts-Zuschlag oder sonstigem kann ich nicht verstehen.
Hat nix mit dem Thema zu tun.

Es geht einzig und alleine darum: Helfe ich den Opfern einer Straftat, oder lasse ich zu, daß Straftätern immer mehr Rechte gewährt werden, die sie mal aber überhaupt wirklich gar nicht verdient haben. Das soll nicht heißen, das sie gar keine Rechte haben sollten. Aber sie haben schon zu genüge. So, wie du oben schreibst, bist du generell gegen eine DNA-Datenbank. Da es ja schon seit langem eine gibt, wärst du demzufolge auch für eine Abschaffung. Ich wünsche dir NICHT, daß du mal einen Fall erlebst, indem eine dir nahestehende Person Opfer eines Verbrechens wird. Sollte der Fall jedoch eintreten,
würdest du über die Sache vermutlich anders denken. Deine momentane Einstellung finde ich ehrlich gesagt indiskutabel.
Bei deinem (von mir geteillten) Mißtrauen gegen die Politiker solltest du eins nicht vergessen: Die ANWENDUNG dieser Gesetze, die der Bundestag verabschiedet, obliegt immer noch der Staatsanwaltschaft und der Polizei. Im Gegensatz zu unseren Herren Politikern wissen wir jedoch, worauf es ankommt.
Und komm mir jetzt nicht wieder mit Visionen von einer eventuellen Diktatur oder sonstigem in der Zukunft. Wir sollten uns doch mit den REALEN Problemen unserer Gesellschaft auseinandersetzen.
Wir können alles - ausser Hochdeutsch
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PogueMahone
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Beitrag von PogueMahone »

Passa: :bigok: [/quote]
Hey Ho, Let´s Go
(Joey Ramone *19.05.1951, †15.04.2001)
(DeeDee Ramone *18.09.1952, †05.06.2002)
(Johnny Ramone *08.10.1948, †15.09.2004)
(Tommy Ramone *29.01.1949, †11.07.2014)
"Death is not the end ..."

Give us peace in our time
(William Stuart Adamson *11.05.1958, †16.12.2001)
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Krallzehe
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Beitrag von Krallzehe »

Ist heute übrigens Thema bei Sabine Christiansen. ARD, 23 Uhr.
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Beitrag von Cop »

Passagier57 hat geschrieben:Danke Cop! Dank Menschen wie Dir haben wir ein immer verworreneres Rechtssystem, das dem Motto folgt: Täter vor Opfer. So muss ich das zumindest aus deinen Äußerungen interpretieren.
Moment, von Täter vor Opfer ist nirgendwo die Rede, um genau zu seun, ist die einzige Aussage bzgl Opfer die, daß eine DNS-Datenbank die Verbrechen nicht ungeschehen macht. Falls Du das anders siehst, bitte ich um Zitate.

Passagier57 hat geschrieben: Bei einem Asylverfahrensgesetz, das schon so ausgehölt ist, daß es schon in manchen Situationen lächerlich und blamabel wird (siehe Kaplan usw.),
bei einem Straf- und Ordnungswidrigkeitenrecht, in dem ein Verkehrsverstoß härter geahndet wird als Ladendiebstahl oder Beleidigung, einfache Körpverletzung und sonstige "Bagatellen", ist es sicherlich hilfreich, wenn die Leute auf den Grundrechten herumreiten, ohne zu wissen, um was es eigentlich geht.
Das unser Rechtssystem unnötig kompliziert, verworren und zum Teil hanebüchend ungerecht ist, streite ich nicht ab, ganz im gegenteil, ich stimme Dir da bedingungslos zu! Diese Tatsache kann aber nicht dazu führen, daß die Grundrechte derart eingeschränkt werden, daß wir wieder eine Art Standrecht bekommen, sondern hier ist eine Rechtsreform dringend notwendig.
Passagier57 hat geschrieben:Und glaub mir, nach 10 Jahren bei der Polizei weiß ich, wovon ich spreche. Nirgends herrscht so eine große Bürokratie wie in Deutschland.
Wenn sich ein Kollege monatelang schriftlich mit dem Petitionsausschuss und dem Innenministerium herumschlagen muss, nur weil er seinen Job ordentlich gemacht hat und ein psychisch kranker Mensch, der nebenbei wegen Vergewaltigung, Körperverletzung usw. ein Verfahren laufen hat, sich ungerecht behandelt fühlt, kommt mir das kalte Grausen.
Dann lass uns die Bürokratie doch zurückschrauben. Aber Du kannst doch nicht allen ernstes so an die Sache herangehen, daß die einzelenen Bürger (Ja, auch Täter, oder um genau zu sein, Tatverdächtige(!) sind Bürger) ihre Rechte verlieren! Wenn das wirklich Deine Auffassung ist, machst Du Deinen Job definitiv zu lange!
Passagier57 hat geschrieben:Und so wird es immer mehr Bürokratie, die eigentlich Arbeit bleibt auf der Strecke, das bei sinkendem Personal.
Wenn dann mal ein Asylverfahren beschleunigt wird, und das sicherlich nicht ohne Grund, dann ist das Gejammer groß.
Ok, halten wir fest: Es fehlt an Personal. Ich gebe Dir Recht. Asylverfahren werden beschleunigt. Prinzipiell eine gute Sache. Ich stimme Dir zu. "Sicherlich nicht ohne Grund". Hmm, mit der Aussage habe ich so meine Schwierigkeiten, das ist in etwa, als würde ich sagen "Und das ist Fakt!". Gejammer? bei mir nicht, aber dennoch bin ich der Meinung, die Rechte des Einzelnen (Opfer und Täter müssen geachtet werden. oder bist Du für Lynchjustiz?!
Passagier57 hat geschrieben:Klar ist eins: Politiker werden immer versuchen, aus Vorgängen in unserem Land Kapital zu schlagen, um Wähler zu gewinnen. Ob man sich darüber aufregt, ist jedem sein Bier.
Wie verzerrt die Medien Themen wiedergeben, sollte dir seit dem Amok-Lauf in Erfurth eigentlich klar sein. Ich traue den Medien schon lange nicht mehr, da oft wichtige Fakten fehlen oder gar falsch wiedergegeben werden. Das weiß ich auch aus persönlicher Erfahrung.
100% agree, aber muß man es deswegen hinnehmen? Sowohl das Verhalten der politiker und der Medien? Ich traue beiden kein Stück! Aber was genau hat das wieder mit den Thema zu tun?! Unterstellst Du mir hier, ich würde mich von den Medien beeinflussen lassen? Ansonsten verstehe ich den Absatz nicht.
Passagier57 hat geschrieben:Deine Vergleiche mit dem Solidaritäts-Zuschlag oder sonstigem kann ich nicht verstehen.
Hat nix mit dem Thema zu tun.
Gut, wenn Du meinst, lassen wir den weg.
Passagier57 hat geschrieben:Es geht einzig und alleine darum: Helfe ich den Opfern einer Straftat, oder lasse ich zu, daß Straftätern immer mehr Rechte gewährt werden, die sie mal aber überhaupt wirklich gar nicht verdient haben.
:stop:

Erstens: Wo steht, daß ich der Meinung bin, Täter sollten mehr Rechte bekommen?! Ich bin der Meinung, sie sollten die gleichen Rechte haben wie jeder andere, denn vor dem Gesetz sind alle gleich! Täter haben weniger Rechte verdient? Passi, ohne Dir zu nahe treten zu wollen, aber Du machst mal definitv den falschen Job! Wenn Du diese Aussage in Deiner Eigenschaft als Polizist in der Öffentlichkeit kundtust, bist Du die längste zeit Polizist gewesen! Ich wäre damit ergo etwas vorsichtiger. Am besten, Du überdenkst das nochmal.

Über die Opferhilfe habe ich nie etwas gesagt, aber ich kann das gerne tun: Sie sollte so gut wie möglich sein.
Passagier57 hat geschrieben:Das soll nicht heißen, das sie gar keine Rechte haben sollten. Aber sie haben schon zu genüge. So, wie du oben schreibst, bist du generell gegen eine DNA-Datenbank. Da es ja schon seit langem eine gibt, wärst du demzufolge auch für eine Abschaffung. Ich wünsche dir NICHT, daß du mal einen Fall erlebst, indem eine dir nahestehende Person Opfer eines Verbrechens wird. Sollte der Fall jedoch eintreten,
würdest du über die Sache vermutlich anders denken. Deine momentane Einstellung finde ich ehrlich gesagt indiskutabel.
Und hier ist Dein Denkfehler, und auch der, den die Politiker gerne ausnutzen: Das Recht soll eben emotionslos sein! Wenn ich zu entscheiden hätte, was mit dem Vergewaltiger meiner Freundin zu geschehen hat, glaube mal nicht, daß der noch Leben würde. Ich muß aber inzwischen sagen: Zum Glück habe ich das nicht zu entscheiden! Was Du da ansprichst, geht in Richtung Selbstjustiz! Entweder, Du bist der meinung, die Strafen sind nicht hoch genug. Das schreibst Du aber nirgends. Dann verstehe ich nicht, warum da die emotionale Komponente mit reinspielt: Dir geht es also darum, ob ein Täter gefasst wird oder nicht. Nun haben wir vom Kollegen Joker (und ich denke, er hat sich das nicht ausgedacht) gehört, daß Schwerstverbrechen zu 90% aufgeklärt werden. nun, wofür dann die Datenbank? Für den Einbrecher? Offen gestanden ist mir das emotional ziemlich Wumpe, ob der Einbrecher nun gefasst wird oder nicht, aber ganz sicher ist es mir nicht wert, daß ein Großteil der Bundesbürger auf elementare Grundrechte verzichten muß!

Passagier57 hat geschrieben:Bei deinem (von mir geteillten) Mißtrauen gegen die Politiker solltest du eins nicht vergessen: Die ANWENDUNG dieser Gesetze, die der Bundestag verabschiedet, obliegt immer noch der Staatsanwaltschaft und der Polizei. Im Gegensatz zu unseren Herren Politikern wissen wir jedoch, worauf es ankommt.
Finde ich ziemlich selbstherrlich! Es ist also egal, was die Herren Politiker machen, ihr schaukelt das schon! Na danke, ich fühle mich gleich besser!

Passagier57 hat geschrieben:Und komm mir jetzt nicht wieder mit Visionen von einer eventuellen Diktatur oder sonstigem in der Zukunft. Wir sollten uns doch mit den REALEN Problemen unserer Gesellschaft auseinandersetzen.
Nochmal zum mitschreiben: Kannst Du ausschliessen, daß wir in den nächsten 30 Jahren wieder eine Diktatur haben? Wenn Du ehrlich bist, kannst Du es nichtmal für die nächsten 2 Jahre! das ich die daten, wenn sie einmal in der datenbank sind, nie wieder zurückholen kann, bis an mein lebensende und darüber hinaus, ist ein REALES Problem. Wenn nicht Deins, dann doch zumindest meins.

Aber was solls: Wie sagtest Du doch so schön: Was ich schreibe und meine, ist indiskutabel! hey, kein Problem, mußt Du schliesslich selbst wissen. Wenn dem wirklich so ist, schreib halt nichts mehr dazu. Falls doch: Ich bin bereit zu diskutieren. Müssen wir aber auch nicht.
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Beitrag von Krallzehe »

Zottliger hat geschrieben:Na ob da so qualifizierte Leute auftauchen möchte ich bezweifeln. Denke, daß das ehr Stimmungs- und Panikmache sein wird als irgendeinen sinnvollen oder invormativen Charakter zu haben.
Wie immer halt. :) Aber es kann ja nicht schaden zu sehen, wie versucht wird, Stimmung zu machen. Know your enemy sozusagen. :)

@Passi: Danke für deine Ausführungen. Ist sehr interessant und wusste vieles davon noch gar nicht. Sehr aufschlussreich. :)
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Beitrag von Cop »

Krallzehe hat geschrieben: @Passi: Danke für deine Ausführungen. Ist sehr interessant und wusste vieles davon noch gar nicht. Sehr aufschlussreich. :)
Aehm, nur mal so aus Interesse: Was aus Passis Ausführungen war für Dich neu und aufschlussreich? Soll kein Angriff sein, ich verstehe es nur nicht.
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Beitrag von Krallzehe »

Cop hat geschrieben:
Krallzehe hat geschrieben: @Passi: Danke für deine Ausführungen. Ist sehr interessant und wusste vieles davon noch gar nicht. Sehr aufschlussreich. :)
Aehm, nur mal so aus Interesse: Was aus Passis Ausführungen war für Dich neu und aufschlussreich? Soll kein Angriff sein, ich verstehe es nur nicht.
Die Zahlen und welchen Weg das alles so geht. Ich kann aber auch deinen Standpunkt sehr gut verstehen. Ist eine interessante Diskussion. Überdenke gerade meinen Standpunkt nochmal, weil ich das Thema jetzt erstmals von beiden Seiten beleuchte. Find ich gut, dass es im UC-Forum sowas gibt. :)
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Beitrag von Cop »

Jo, geht mir genauso. Ich hofe, Passi sieht das genauso!;) Ich habe kein problem damit, daß er eine andere Meinung hat, und trinke deswegen trotzdem gerne jederzeit ein Bier mit ihm.;)

Und ich bin mir sicher, er sieht das genauso!;) Man muß ja nicht immer einer Meinung sein!;)
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Beitrag von PogueMahone »

nur mal am Rande, wg "Ich finde gut, dass es im UC-Forum sowas gibt"

Ich auch. Und ich füge desweiteren hinzu, dass es so ziemlich sachlich zugeht, was nicht immer der Fall bei Diskussionen war....
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Beitrag von Spike »

Krallzehe hat geschrieben:
Zottliger hat geschrieben:Na ob da so qualifizierte Leute auftauchen möchte ich bezweifeln. Denke, daß das ehr Stimmungs- und Panikmache sein wird als irgendeinen sinnvollen oder invormativen Charakter zu haben.
Wie immer halt. :) Aber es kann ja nicht schaden zu sehen, wie versucht wird, Stimmung zu machen. Know your enemy sozusagen. :)
Also ich fand die Debatte ziehmlich gut!
Ok, Beckstein war mal wieder unsäglich populistisch, hat sich dauernd an Mosi oder Levke aufgehangen ...

Aber war mal interessant, die Sache aus Sicht der Polizei, eines Juristen und einer Wissenschaftlerin (die bei der Mosi Probe die Spuren auf dem Telefonkabel auswerten musste) zu erfahren.

Es wird also viel zu heiss gegessen momentan. Der Schauspieler hatte übrigens die beste Meinung. Man sollte solche Themen nicht populistisch ausnutzen um seine Vorstellungen voranzutreiben. Auch hatte er gut beschrieben, das man das "ungewisse" schlecht beschreiben kann, was einen in ca. 10 Jahren erwarten könnte.

Es wurde auch angedeutet, das Passis Vorstellung, den Richtervorbehalt aufzuheben immer am Verfassungsgericht scheitern wird. Also müsste man dafür die Verfassung ändern?

Für mich halte ich fest: Die Medien und der Staat informieren hier eindeutig zuwenig. Da bin ich ja direkt froh, das wir hier Leute im Forum haben die etwas Ahnung von der Materie haben.
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Beitrag von Passagier57 »

So, mal vorab: Ich finde die Diskussion auch gut, wenn mir der Cop auch grad wieder alles verdreht :P

Da ich aber grad keine Zeit habe (muss für Nachtdienst vorschlafen), meld ich mich morgen noch mal ;)

Übrigens, Cop: kein Thema, ist nix persönliches, man kann ja nicht immer einer Meinung sein, bloss seh ich das halt von nem speziellen Standpunkt ;)
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Beitrag von Passagier57 »

Cop hat geschrieben:
Passagier57 hat geschrieben:Danke Cop! Dank Menschen wie Dir haben wir ein immer verworreneres Rechtssystem, das dem Motto folgt: Täter vor Opfer. So muss ich das zumindest aus deinen Äußerungen interpretieren.
Moment, von Täter vor Opfer ist nirgendwo die Rede, um genau zu seun, ist die einzige Aussage bzgl Opfer die, daß eine DNS-Datenbank die Verbrechen nicht ungeschehen macht. Falls Du das anders siehst, bitte ich um Zitate.
Ich sagte ja nicht, daß du das gesagt hast, ich habe nur gesagt, daß ich das ingsesamt aus deinen Äußerungen schließe. Klar macht eine DNA-Datenbank die Straftaten nicht rückgängig, aber sie hilft bei der Ahndung und schreckt evtl. solche Täter ab, die schon in der Datenbank drin sind.

Cop hat geschrieben:
Passagier57 hat geschrieben: Bei einem Asylverfahrensgesetz, das schon so ausgehölt ist, daß es schon in manchen Situationen lächerlich und blamabel wird (siehe Kaplan usw.),
bei einem Straf- und Ordnungswidrigkeitenrecht, in dem ein Verkehrsverstoß härter geahndet wird als Ladendiebstahl oder Beleidigung, einfache Körpverletzung und sonstige "Bagatellen", ist es sicherlich hilfreich, wenn die Leute auf den Grundrechten herumreiten, ohne zu wissen, um was es eigentlich geht.
Das unser Rechtssystem unnötig kompliziert, verworren und zum Teil hanebüchend ungerecht ist, streite ich nicht ab, ganz im gegenteil, ich stimme Dir da bedingungslos zu! Diese Tatsache kann aber nicht dazu führen, daß die Grundrechte derart eingeschränkt werden, daß wir wieder eine Art Standrecht bekommen, sondern hier ist eine Rechtsreform dringend notwendig.
Genau eine solche wäre der Wegfall des Richtervorbehalts. Grundrechte werden von Straftätern immer eingeschränkt werden müssen. Ich greife täglich in die Grundrechte von Menschen ein, innerhalb des durch die Gesetze vorgegebenen Rahmens selbstverständlich. Es gibt noch viele, z.T. gravierendere Eingriffe in die Grundrechte (Vorläufige Festnahme, Gewahrsamnahme, Platzverweis, ED-Behandlung, Einziehung und Verfall, usw.).
Cop hat geschrieben:
Passagier57 hat geschrieben:Und glaub mir, nach 10 Jahren bei der Polizei weiß ich, wovon ich spreche. Nirgends herrscht so eine große Bürokratie wie in Deutschland.
Wenn sich ein Kollege monatelang schriftlich mit dem Petitionsausschuss und dem Innenministerium herumschlagen muss, nur weil er seinen Job ordentlich gemacht hat und ein psychisch kranker Mensch, der nebenbei wegen Vergewaltigung, Körperverletzung usw. ein Verfahren laufen hat, sich ungerecht behandelt fühlt, kommt mir das kalte Grausen.
Dann lass uns die Bürokratie doch zurückschrauben. Aber Du kannst doch nicht allen ernstes so an die Sache herangehen, daß die einzelenen Bürger (Ja, auch Täter, oder um genau zu sein, Tatverdächtige(!) sind Bürger) ihre Rechte verlieren! Wenn das wirklich Deine Auffassung ist, machst Du Deinen Job definitiv zu lange!
Es ist nun mal so: besteht ein einfacher Tatverdacht gegen eine Person, gilt sie als Beschuldigter. Es wird ein Strafverfahren gegen sie eröffnet und genau in diesem Moment sind nun mal gewisse Eingriffe in die Grundrechte einer Person bzw. eines Bürgers erlaubt und auch nötig, um ein Strafverfahren überhaupt effektiv durchführen zu können, dazu gehören zunächst die Identitätsfeststellung, u.U. Beschlagnahme von Tatwerkzeugen/Taterzeugnissen, ggf. die Festnahme der Person,Erkennungsdienstliche (ED-) Behandlung, auch hat der Beschuldigte dann seine durch die Strafprozessordnung garantierten Rechte (Aussageverweigerungsrecht, Rechtsbeistand usw.)
Wenn die ED-Behandlung ins Spiel kommt, stellt sich natürlich auch die Frage nach der Erhebung einer Speichel-Probe des Beschuldigten. Und dann sind wir wieder bei der Frage, ob eine Speichel-Probe entnommen werden darf oder nicht. Aus kriminalistischer Sicht ist die Speichel-Probe dann der sogenannte "Genetische Fingerabdruck" des Beschuldigten, wodurch sich durchaus Vergleiche mit den Fingerabdrücken, die ja bei einer ED-Behandlung standartmäßig abgenommen werden, ziehen lassen.
Manche der o.g. Maßnahmen erfordern auch einen dringenden Tatverdacht, aber das wird hier dann doch etwas zu detailiert.

Was dir viellecht nicht bekannt ist: Wird eine Speichelprobe beim Beschuldigten entnommen, so muss sie, nach Abschluß des Strafverfahrens, gelöscht werden, es sei denn, es läßt sich aus der Begehungsart, der Umstände der Tat oder des Charakters des Beschuldigten, eine Wiederholungsgefahr begründen. Die Löschung gilt natürlich umsomehr für solche Fälle, in denen Massentests bei der Bevölkerung durchgeführt werden, nach Abschluß des Verfahrens MÜSSEN solche DNA-Muster gelöscht werden!
In den Fällen der Massentests halte ich übrigens die Aufrechterhaltung des Richtervorbehaltes für zwingend notwendig.

Cop hat geschrieben:
Passagier57 hat geschrieben:Und so wird es immer mehr Bürokratie, die eigentlich Arbeit bleibt auf der Strecke, das bei sinkendem Personal.
Wenn dann mal ein Asylverfahren beschleunigt wird, und das sicherlich nicht ohne Grund, dann ist das Gejammer groß.
Ok, halten wir fest: Es fehlt an Personal. Ich gebe Dir Recht. Asylverfahren werden beschleunigt. Prinzipiell eine gute Sache. Ich stimme Dir zu. "Sicherlich nicht ohne Grund". Hmm, mit der Aussage habe ich so meine Schwierigkeiten, das ist in etwa, als würde ich sagen "Und das ist Fakt!". Gejammer? bei mir nicht, aber dennoch bin ich der Meinung, die Rechte des Einzelnen (Opfer und Täter müssen geachtet werden. oder bist Du für Lynchjustiz?!
Wie gesagt, ich greife täglich in Grundrechte von Leuten ein, und dies tun alleine in Baden-Württemberg noch weitere ca. 25000 Polizeibeamte.
Wenn man das in Relation auf 1 Jahr setzt, und dann die Fällle herausnehmen würde, in denen Widerrechtlich in Grundrechte von Beschuldigten eingegriffen wurde, käme man auf eine minimale Prozentzahl. Das heisst natürlich nicht, daß es nie krasse Fehlentscheidungen geben wird, Polizisten sind auch nur Menschen (auch übrigens Bürger, und oft Beschuldigte, obwohl sie gar nichts davon wissen, was da manchmal abgeht, IST Verfassungswidrig!), und somit werden immer wieder Fehler passieren.

Was willst du mit der Bemerkung "Lynchjustiz" ausdrücken? Dass ich der Meinung bin, ich sollte Menschen nach eigenem Ermessen verurteilen können? Sicher nicht! Ich bin sogar der Meinung, daß man uns die Möglichkeit geben sollte, kleine Strafverfahren in begründeten Fällen einzustellen, natürlich unter Kenntnisnahme durch die Staatsanwaltschaft, da die armen Leute dieser Behörde vor Aktenbergen nicht mehr wissen, wo sie anfangen sollen und eh viele kleinen Delikte einstellen.
Der Begriff Lynchjustiz kommt mir doch etwas übertrieben und reisserisch vor, das bin ich eigentlich nur von Demonstrationen gewohnt, wo sowas als Parole geschrien wird (Deutsche Polizisten, Mörder und Faschisten usw. :roll:).
Das ich den Job zu lange mache, nun ja, das sagt sich vermutlich jeder Polizeibeamte mal in seiner "Karriere", aber nicht in Zusammenhang mit irgendwelchen Gedanken ala "Lynchjustiz", sondern eher deshalb, weil man von niemandem WIRKLICH akzeptiert wird,
natürlich nicht von den Straftätern, und oft auch nicht von den "normalen" Bürgern.
Ich habe den Beruf vor 10 Jahren ergriffen, weil ich den Menschen helfen wollte. Man kommt jedoch immer wieder und häufig in Situationen, in denen man trotz aller Eingriffsbefugnisse machtlos ist oder die stundenlange Arbeit oft mit einem "Verfahren eingestellt" beantwortet werden. Sowas zehrt natürlich an jedem Polizisten. Es ist, wie wenn einem Handwerker sein Werkstück vom Chef um die Ohren gehauen wird, aber es passiert uns jeden Tag. Deshalb begrüßen wir natürlich jedes hilfreiche "Werkzeug" (DNA-Spuren z.B.!), mit dem wir arbeiten können.
Ich glaube, ich werde langweilig, deshalb zu deinem nächsten Kommentar ;)
Cop hat geschrieben:
Passagier57 hat geschrieben:Klar ist eins: Politiker werden immer versuchen, aus Vorgängen in unserem Land Kapital zu schlagen, um Wähler zu gewinnen. Ob man sich darüber aufregt, ist jedem sein Bier.
Wie verzerrt die Medien Themen wiedergeben, sollte dir seit dem Amok-Lauf in Erfurth eigentlich klar sein. Ich traue den Medien schon lange nicht mehr, da oft wichtige Fakten fehlen oder gar falsch wiedergegeben werden. Das weiß ich auch aus persönlicher Erfahrung.
100% agree, aber muß man es deswegen hinnehmen? Sowohl das Verhalten der politiker und der Medien? Ich traue beiden kein Stück! Aber was genau hat das wieder mit den Thema zu tun?! Unterstellst Du mir hier, ich würde mich von den Medien beeinflussen lassen? Ansonsten verstehe ich den Absatz nicht.
Ich will damit sagen, daß du deine Informationen (zwangsläufig) größtenteils von den Medien beziehst, was diese Thematik anbelangt, während ich jedoch vor Ort bin und mir ein eigenes Bild von der Lage machen kann und dann das damit vergleiche, was die Medien berichten. Und da fallen mir immer wieder sehr verzerrte und verdrehte Berichte auf. Reporter und Redakteure lassen halt nunmal sehr wohl auch ihre eigene, u.U. subjektive, Meinung mit in ihre Berichte fließen.
Politiker stehen oft so weit oben, daß sie den Bezug zur Realität und vor allem der praktischen Komponente verlieren, sie sehen nur das Gesamtbild und ziehen daraus ihre Schlüsse, was das im einzelnen Bedeutet, wird ihnen oft erst klar, wenn sie Aufgrund ihrer Schlüsse ein Gesetz verabschiedet haben und dieses Gesetz nicht zieht.

Cop hat geschrieben:
Passagier57 hat geschrieben:Es geht einzig und alleine darum: Helfe ich den Opfern einer Straftat, oder lasse ich zu, daß Straftätern immer mehr Rechte gewährt werden, die sie mal aber überhaupt wirklich gar nicht verdient haben.
:stop:

Erstens: Wo steht, daß ich der Meinung bin, Täter sollten mehr Rechte bekommen?! Ich bin der Meinung, sie sollten die gleichen Rechte haben wie jeder andere, denn vor dem Gesetz sind alle gleich! Täter haben weniger Rechte verdient? Passi, ohne Dir zu nahe treten zu wollen, aber Du machst mal definitv den falschen Job! Wenn Du diese Aussage in Deiner Eigenschaft als Polizist in der Öffentlichkeit kundtust, bist Du die längste zeit Polizist gewesen! Ich wäre damit ergo etwas vorsichtiger. Am besten, Du überdenkst das nochmal.

Über die Opferhilfe habe ich nie etwas gesagt, aber ich kann das gerne tun: Sie sollte so gut wie möglich sein.
Zu dem Schluß kam ich, als du andeutetest, daß du generell gegen eine Verwendung der bereits bestehenden DNA-Datenbank bist. Eine Aufhebung dieses Gesetzes wäre ein MEHR an Rechten für die Beschuldigten, da Verwertungsverbot ihrer DNA-Muster. Oder bist du etwa NICHT für die Abschaffung der DNA-Datenbank? Also, Abschaffung einer "Pflicht" für Beschuldigte, somit "mehr" Rechte. Ich bin gespannt, ob du dich nun jetzt durch eine klare Aussage unter diesen Abschnitt entscheidest, ob die DNA-Datenbank nun existieren soll oder nicht ;) .

Und hör nu endlich mit dem "falscher Job" auf. Ich denke, du hast genausowenig Einblick in meine tägliche Tätigkeit wie ich in Deine! Der Unterschied ist, daß jeder glaubt, zu wissen, was ein Polizist den ganzen Tag macht und was er machen sollte!
Cop hat geschrieben:
Passagier57 hat geschrieben:Das soll nicht heißen, das sie gar keine Rechte haben sollten. Aber sie haben schon zu genüge. So, wie du oben schreibst, bist du generell gegen eine DNA-Datenbank. Da es ja schon seit langem eine gibt, wärst du demzufolge auch für eine Abschaffung. Ich wünsche dir NICHT, daß du mal einen Fall erlebst, indem eine dir nahestehende Person Opfer eines Verbrechens wird. Sollte der Fall jedoch eintreten,
würdest du über die Sache vermutlich anders denken. Deine momentane Einstellung finde ich ehrlich gesagt indiskutabel.
Und hier ist Dein Denkfehler, und auch der, den die Politiker gerne ausnutzen: Das Recht soll eben emotionslos sein! Wenn ich zu entscheiden hätte, was mit dem Vergewaltiger meiner Freundin zu geschehen hat, glaube mal nicht, daß der noch Leben würde. Ich muß aber inzwischen sagen: Zum Glück habe ich das nicht zu entscheiden! Was Du da ansprichst, geht in Richtung Selbstjustiz! Entweder, Du bist der meinung, die Strafen sind nicht hoch genug. Das schreibst Du aber nirgends. Dann verstehe ich nicht, warum da die emotionale Komponente mit reinspielt: Dir geht es also darum, ob ein Täter gefasst wird oder nicht. Nun haben wir vom Kollegen Joker (und ich denke, er hat sich das nicht ausgedacht) gehört, daß Schwerstverbrechen zu 90% aufgeklärt werden. nun, wofür dann die Datenbank? Für den Einbrecher? Offen gestanden ist mir das emotional ziemlich Wumpe, ob der Einbrecher nun gefasst wird oder nicht, aber ganz sicher ist es mir nicht wert, daß ein Großteil der Bundesbürger auf elementare Grundrechte verzichten muß!
Und wieder nichts konkretes zur Abschaffung der Datenbank. Entscheide dich, ja oder nein?
Denkfehler? Nee, ich glaube, wir reden aneinander vorbei, aber das liegt glaub ich in der Natur von Diskussionen ;)
Du sagst, das Recht soll emotionslos sein. Der Gesetzestext ist das auch. Tja, aber wir sind nun mal Menschen, und jeder hat Emotionen, wenn du von Polizisten, Staatsanwälten und Richtern verlangst, keine zu haben, so müßtest du diese alle in
Roboter eintauschen (vielleicht kommts ja mal soweit :) )
Trotzdem ich mir meine eigenen Gedanken zum Thema mache (die Gedanken sind frei), die allerdings garantiert nicht, wie von dir wieder proklamiert, sich mit "Selbstjustiz" befassen, handle ich in meinem Beruf nach geltendem Recht, sonst wäre ich wohl schon geschmissen worden, oder?

Zur Thematik der Statistik: Sicher ist das im Bereich der Verbrechen eine beeindruckende Zahl, und sie zeigt auch auf, daß die Polizei ihre Arbeit wohl einigermaßen macht, obwohl wir natürlich nie zufrieden sind :).
Übrigens, die Dunkelziffer bei Morden ist weitaus höher, als man meinen könnte, aber das ist wieder ein anderes Thema und ich schweife ab (wieder mal, sorry)
Auch heißt aufgeklärte Straftat nicht gleich bestrafte Straftat, das muß man ebenfalls unterscheiden, aufgeklärt heisst lediglich, daß für die Straftat ein Beschuldigter ermittelt wurde, ob der dann verurteilt wird, ist eine andere Frage.

So, und nun eine ganz wesentliche Sache zur Statistik in Bezug auf die DNA-Datei:

Du vergisst, daß die DNA-Datei schon seit Jahren einen wertvollen Beitrag zu dieser Statistik beiträgt und das war nicht nur beim Fall Mooshammer so, der ist halt nun in den Medien breitgetreten worden. Außerdem KANN eine DNA-Probe auch ihren wesentlichen Beitrag dazu leisten, daß ein Tatverdacht gegen eine Person entfällt, gegen sie also nicht mehr ermittelt wird, eben WEIL sie so ein sicheres Beweismittel ist.

Zu deiner Äußerung in Bezug auf die Einbrüche kann ich nur den Kopf schütteln. Dir ist das also "Wumpe", ob die Täter geschnappt werden? Warum? Findest du einen Einbruch so harmlos? Ich habe oben schon erwähnt, dass Opfer von Einbrüchen massive psychische Probleme haben, Angstzustände, wie sie auch bei Opfern von Verbrechen vorzufinden sind. Gerade im Einbruchs-Bereich haben wir Täter und vor allem Täter-Gruppierungen, die (wirklich) hunderte von Einbrüchen begehen, quer durch die Bundesrepublik. Wenn wir den oder die Täter ermitteln und in U-Haft schicken können, verhindern wir somit etliche weitere dieser Einbrüche, deren potenzielle Opfer weiter unbeschwert leben können. Aber das ist ja nur eine "Bagatelle" - oder?

Dann, die nächste Aussage, bei der mir der Kamm schwillt "einen Großteil der Bundesbürger" - ja sind wir denn alle Kriminelle?
Nochmal, wir reden hier von WIEDERHOLUNGStätern, die, trotz unangenehmen Kontakt mit Polizei oder gar Gericht TROTZDEM weiter machen.
Das ist nur ein geringer Prozentsatz der Bundesbürger, ich weiß nicht, was du unter Großteil verstehst.
WIEDERHOLUNGSGEFAHR - das ist ein zentrales Wort für die DNA-Datenbank. Ein Straftäter wurde ermittelt, sein DNA-Muster gespeichert. Bei einer nochmaligen, ähnlich gelagerten Straftat wird er WIEDER ermittelt, da er anhand von Spuren übeführt werden konnte - das Strafmaß wird härter, weil er Wiederholungstäter ist.
Die DNA-Datei ist also eine Datenbank einer Gruppe von Menschen, die in unserem Staat WIEDERHOLT GEGEN das Grundrecht gehandelt haben, was sollen wir mit ihnen tun - sie einfach laufen lassen um zu sagen, böser Bube, mach das nicht wieder? Wie reel ist das?
Wir brauchen Werkzeuge, Cop, und genauso eines ist diese DNA-Datei, nicht mehr.

Und ich würde mit dir Wetten, wenn es in den letzten Jahren keine DNA-Datei gegeben hätte, wäre die Statistik der aufgeklärten Verbrechen gesunken - auch unser "polizeiliches Gegenüber" lernt dazu.
Cop hat geschrieben:
Passagier57 hat geschrieben:Bei deinem (von mir geteillten) Mißtrauen gegen die Politiker solltest du eins nicht vergessen: Die ANWENDUNG dieser Gesetze, die der Bundestag verabschiedet, obliegt immer noch der Staatsanwaltschaft und der Polizei. Im Gegensatz zu unseren Herren Politikern wissen wir jedoch, worauf es ankommt.
Finde ich ziemlich selbstherrlich! Es ist also egal, was die Herren Politiker machen, ihr schaukelt das schon! Na danke, ich fühle mich gleich besser!
Es gibt, wie dir sicherlich bekannt ist, im Grundrecht die Gewaltenteilung:
Legislative (Gesetze verabschieden), Exekutive (Einhaltung der Gesetze überwachen und Verstöße verfolgen) und Judikative (Auslegung der Gesetze, Ahndung der Verstöße gegen Gesetze).
Nach Jahrhunderten kriminalistischer Erfahrung traue ich der Polizei durchaus zu, die Bedeutung von Gesetzen zu verstehen und VERANTWORTUNGSVOLL mit ihnen umzugehen.
Ich will damit sagen, wenn uns die Gesetzgebung solch ein (oder irgend ein anderes), schweres "Geschütz" im Kampf gegen die Kriminalität gibt, werden wir alles tun, um mit diesem Mittel verhältnismäßig umzugehen.
Das du dies als selbstherrlich bezeichnest, stimmt mich nachdenklich, versuchen wir doch,
das Grundrecht eines jeden Menschen zu schützen. Das sich die Grundrechte der Menschen oft aneinander reiben, ist unvermeidlich. Verhältnismäßigkeit ist hier also das Zauberwort. Nun, ist es verhältnismäßig, die Rechte eines Serien-Straftäters einzuschränken, um die restlichen Bürger zu schützen? Ich meine, ja. Aber das ist halt nur meine Meinung.
Cop hat geschrieben:
Passagier57 hat geschrieben:Und komm mir jetzt nicht wieder mit Visionen von einer eventuellen Diktatur oder sonstigem in der Zukunft. Wir sollten uns doch mit den REALEN Problemen unserer Gesellschaft auseinandersetzen.
Nochmal zum mitschreiben: Kannst Du ausschliessen, daß wir in den nächsten 30 Jahren wieder eine Diktatur haben? Wenn Du ehrlich bist, kannst Du es nichtmal für die nächsten 2 Jahre! das ich die daten, wenn sie einmal in der datenbank sind, nie wieder zurückholen kann, bis an mein lebensende und darüber hinaus, ist ein REALES Problem. Wenn nicht Deins, dann doch zumindest meins.

Aber was solls: Wie sagtest Du doch so schön: Was ich schreibe und meine, ist indiskutabel! hey, kein Problem, mußt Du schliesslich selbst wissen. Wenn dem wirklich so ist, schreib halt nichts mehr dazu. Falls doch: Ich bin bereit zu diskutieren. Müssen wir aber auch nicht.
Das mit der Diktatur: Da würde ich mein ganzes Hab und Gut drauf verwetten, da ich glaube, das wir, zumindest der größte Teil von uns, aus der Geschichte wirklich etwas gelernt haben. Unser Grundgesetz scheint mir auch recht stabil zu sein, zumindest, was die nächsten 2 Jahre anbelangt :)

Noch etwas zur DNA-Datenbank: Dort gibt es natürlich, wie auch in unserem polizeilichen Auskunftssystem, Löschfristen, nach denen die Daten gelöscht werden müssen.
Natürlich wirst du jetzt sagen: "Wer garantiert mir, dass die Daten auch wirklich gelöscht sind?" Natürlich niemand. Aber die Politiker überwachen die Löschfristen nicht, sondern wir und - natürlich - die Datenschützer, die, zwar oft lästig, doch ihre sinnvolle Aufgabe haben.

Das mit dem indiskutabel hat dich natürlich persönlich getroffen, ich habe auch lange überlegt, ob ich das überhaupt schreiben soll, aber mir sind ehrlich gesagt im ersten Moment andere Ausdrücke eingefallen, die ich nicht wiedergeben will. Ich bin halt in diesem Themenbereich nun doch etwas emotional, aus oben genannten Gründen.
Ganz sicher wollte ich dich damit nicht beleidigen, und sicherlich hat das meiner Argumentation auch nicht weitergeholfen, ich wollte nur damit deutlich zum Ausruck bringen, dass ich eben nicht deiner Meinung bin.
Mit sicherheit ändert das aber nichts daran, dass ich kein Problem damit habe, mit dir einen saufen zu gehen ;)
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Beitrag von joker242 »

Hunter hat geschrieben:Link
meine rede!

@passi:
bin gerade am rechner-aufsetzen.
wenn ich wieder online bin, dann schreibe ich auch mal was dazu.
nur soviel vorneweg:
bin nicht wirklich deiner meinung.
und den tritt, von wegen "bepo macht keine ermittlungsarbeit" hättest du dir sparen können.
war ziemlich sauer, als ich das gelesen hatte.
ich beschäftige mich schon länger mit solchen materien.
oder kannst du mit abordnungen von jeweils 3 bis 6 monaten zum lka oder bka aufwarten?
habe schon alles von dna-bearbeitung über telefonüberwachung bis hin zu peilfahrten gemacht.

und ich wiederhole nochmals:

"WEHRET DEN ANFÄNGEN"!!!

@cop:
genauso, wie du es geschrieben hast, denke ich das auch:
kleiner finger - ganze hand.
es werden sich noch einge von uns umschauen, wenn hier so stück für stück die grundrechte flöten gehen...

p.s.: jeder von euch regt sich über spam auf.
schonmal draüber nachgedacht, welche daten von euch schon jetzt gespeichert sind.
(dazu später mehr)
und ich glaube die wenigsten von uns sind "schwerkriminelle".
z.b. "paybackkarte" oder ähnliche rabattsysteme.
schon mal darüber nachgedacht, dass da von euch komplette einkaufs-profile erstellt werden?
ich will einfach nicht gläsern werden (da ich schon weiss, dass ich halb-transparent bin!).

wie gesagt, werde mich bei gelegenheit wieder richtig an dieser diskussion beteiligen.
']['<>'][' = MEHR POWER !!!
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