Der große Datenschutzthread

Das offizielle Forum der United Clans

Moderatoren: Krallzehe, HellsKitchen

Gendatenbank?

ja
28
55%
nein
16
31%
mir doch latte
7
14%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 51

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Cop
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Beitrag von Cop »

http://www.heise.de/newsticker/meldung/81042

Kritisch äußerte sich der Bundesdatenschutzbeauftragte über die Entwicklung seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001. Er stellte fest, dass "sich in den letzten Jahren praktisch alle demokratischen Staaten in Richtung Überwachungsgesellschaften verändert haben".
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Beitrag von Cop »

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,15 ... 47,00.html

Mal ein ganz interessanter Artikel über ein geplantes Klassentreffen und wie es um den Datenschutz bestellt ist.

Für den ein oder anderen auch interessant, der evtl. mal einen Kredit beantragen möchte: Schufa ist das eine, aber die Informationen, die hier vorliegen, könnten das durchaus noch toppen.

Übrigens habe ich vor ein paar Monaten mal eine Selbstauskunft bei der Schufa gemacht, und siehe da:

Angeblich habe ich mal bei meiner Ex gewohnt. Stimmt zwar nicht, steht da aber so drin (also, daß ich unter ihrer Adresse gewohnt habe, nicht bei ihr).

Woher sie das haben? Meine Vermutung ist: Ich bin mit ihr zusammengezogen, aber an eine ganz neue Adresse, dafür haben wir bei ihrer Bank ein Mietkautionskonto eröffnet. Da stand neben meiner alten Adresse auch ihre alte Adresse drin, nur wurde ihre Adresse jetzt meinem Namen zugeordnet.

Da ihre alte Adresse allerdings eher in einem sozialschwachen Gebiet lag, hat das einen negativen Einfluß auf mein Scoring (das man mir natürlich nicht mitteilt).

Und so hat sich mein Scoring fälschlicherweise verschlechtert. Ohne das ich etwas dafür kann oder dagegen tun könnte.

Schon toll, oder? :grummel:
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Spike
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Beitrag von Spike »

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Beitrag von Cop »

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 41,00.html

Die Gestaltung des römischen Steinbruchs am Toten Meer zeigt auch das zweite wichtige Merkmal totaler Überwachung: Die Männer übernachteten auf Einzelschlafplätzen, länglichen, von Steinen freigeräumten Bodenflächen, zum Teil dürftig von Felsblöcken geschützt. Vor allem aber waren diese Nachtlager so angeordnet, dass die Häftlinge kaum (Sicht-)Kontakt zu ihren Mitgefangenen hatten, dafür aber freien Blick nach oben - wo ständig der Blick eines Wächters lauern konnte. Laut Bentham werden solcherart bewachte Sträflinge zu "einsamen und isolierten Individuen". "Eine Verschwörung fand deshalb nicht statt", sagt Yuval Yekutieli.

"einsamen und isolierten Individuen", so zieht der Überwachungsstaat sich seine eigenen Amokläufer, um dann wieder nach mehr Überwachung eben wegen jener zu schreien.

Ein Perpetuum mobile. :grummel:
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Krallzehe
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Beitrag von Krallzehe »

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Beitrag von Cop »

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Beitrag von Cop »

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0 ... 44,00.html

Gut? Schlecht? Ich weiß es nicht.

Gut, mit Kinderpornographie hat man immer das Totschlagargument, das nächste Mal könnte es dann aber sprengstofffähiges Material sein, dann Ablaßhandel, tja, und dann pro-islamische Bücher bei Amazon.

Wo ist die Grenze beim Thema "Generalverdacht"?

Ich weiß es nicht ... aber sie muß gesetzt werden.
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Quickkiller
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Beitrag von Quickkiller »

nur ein gedanke
hat das gleiche nicht früher die stasi schon gemacht ?
Es ist leichter, zehn Bände über Philosophie zu schreiben, als einen Grundsatz in die Tat umzusetzen.
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Beitrag von Cop »

Ich glaube, Kreditkarten waren in der DDR nicht so verbreitet!:D

Aber generell hätte die Stasi von den heutigen technischen Möglichkeiten, die auch tatsächlich heute vom Staat eingesetzt werden, feuchte Träume bekommen.
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Beitrag von Passagier57 »

Also in diesem Fall hört es sich doch so an, als hätten die Ermittler ziemlich konkrete Daten über den Verkäufer der Kinderpornographie. Diese Daten an Kreditinstitute herauszugeben mit dem Hinweis, entsprechende Auffälligkeiten zu melden, ist für mich im Prinzip nicht mehr als wie wenn ein Phantombild eines Täters öffentlich gemacht wird.
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Beitrag von Cop »

Na, der Vergleich hinkt aber ein wenig, es ist wohl eher so, als wenn die Daten aller Mautbrücken für einen bestimmten Zeitraum nach einigen bestimmten Kennzeichen ausgwertet würden, um festzustellen, wo die Fahrzeuge zu dem Zeitpunkt waren.
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Beitrag von Cop »

Mal rein hypothetisch:

Passi hat von Hansi Müller etwas bei ebay oder in einem Webshop gekauft (zum Beispiel einen Mixer, von mir aus auch Diebesgut, was er aber aber nicht weiß, sah alles legal aus), welcher 79,99 Dollar gekostet hat und dieser Hansi hat als Empfängerkonto dasjenige angegeben, welches auch das Empfängerkonto für die Gebühren der Pornowebsite war (zum Beispiel, weil Hansi eben mehreren dunklen Geschäften nachgeht, die Polizei aber nur die Pornogeschichte kennt).

Dann hätte Passi jetzt eine Hausdurchsuchung hinter sich, würde evtl. in Untersuchungshaft sitzen, wäre wahrscheinlich arbeitslos und seinen Computer würde er auch nie wiedersehen. Ach ja, und alle Leute in seinem beruflichen und privaten Umfeld würden denken, er stehe auf Kinder.

Da kann er sich auch gleich aufhängen, egal, ob man 6-9 Monate später feststellt, daß er unschuldig ist/war.

Und so unwahrscheinlich finde ich jetzt dieses Szenario gar nicht.

Oder aber ein noch wahrscheinlicheres Szenario: Jemand arbeitet in einem Geschäft (und steht auf KiPo), in dem Passi etwas mit Kreditkarte gekauft hat. Damit hat dieser jemand alle Daten, die er braucht, um selbst etwas online zu ordern, zum Beispiel den Zugang zu dieser Pornoseite. Dieser jemand geht also hin und ordert das (wird ja auch nichts verschickt, also Adresse undsoweiter sind völlig egal), und Passi übersieht den Posten auf seiner Abrechnung im Sommer 2006 einfach, weil er eh im Urlaub war und dutzende Posten auf der Abrechnung hat, die 79,99 Dollar gehen darin unter. Und mal ehrlich, wer liest sich das denn immer 100% durch?

Hausdurchsuchung usw., das gleiche Ergebnis wie oben.

Großes Kino, wirklich.
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Beitrag von Passagier57 »

Cop hat geschrieben: Großes Kino, wirklich.
Korrekt. :grummel:
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Beitrag von Cop »

Wenn Du meinst ... gerade Dir sollte doch bewußt sein, daß zumindest letzteres Szenario nicht nur sehr einfach durchführbar ist, sondern es bei den vielen Millionen, täglichen Transaktionen per Kreditkarte in Geschäften/Restaurants sogar wahrscheinlich ist, daß solche oder ähnliche Aktionen täglich passieren.

Oder was genau sollte einen KiPo-Fan jetzt davon abhalten, es genau so zu machen? Die Illegalität?:D

Das einzige, was sie bisher davon abhält, ist ihre Dummheit. Oder sie laufen mit Scheuklappen durch die Gegend, ist ja auch weit verbreitet. Man denkt ja auch nur ungern nach über die Gefahr, daß über Nacht die komplette Existenz in der Gesellschaft den Bach runtergeht. ;)
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Beitrag von Passagier57 »

Ja Cop, du kennst dich nicht nur sehr gut mit verschiedensten Betrugsmaschen und Kinderpornographie aus, du kennst auch bis ins kleinste Detail jegliche Ermittlungsmethoden der Polizei und weisst genau, dass die alle nur Schlamper sind und in eine Richtung ermitteln.

Außerdem fahren vor jedes zu durchsuchende Haus mindestens 10 Streifenwagen mit Signalhorn, das SEK rammt vorher noch die Tür ein, um die Hausdurchsuchung zu beginnen, damit jeder Nachbar gleich mitkriegt, was Sache ist.

Nach der Durchsuchung starten die Polizeibeamten erst mal ne Umfrage bei den Nachbarn, was die von KiPo halten.
Und letztlich achtet die Kriminalpolizei in ihren Ermittlungen auch gar nicht darauf, von wo die Belastung mit der Kreditkarte stattfand.

Bitte behalte deine Hypothesen und ähnliche Wahnvorstellungen für Dich. Es gibt nämlich Leute, die WIRKLICH Probleme haben.
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Tong
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Beitrag von Tong »

Warum reagierst du denn da so pissig bitte ? Ich finde diese Szenarien auch nicht so weit hergeholt und was so ein "Irrtum" oder eine "kleine Schlamperei" bei solchen Ermittlungsarbeiten anrichten kann, das haben wir schon oft genug gesehen.

Mich hats ganz nett gerissen, als ich gerad in der Küche stand und mit einem Ohr vom Fernseher gehört habe "alle Kreditkarten.... ein Betrag von 79,95 ... kinderpornos..." Der Betrag stimmte nicht ganz, und es waren auch keine € sondern US$ aber mein Lego Auto hat 79,95 gekostet und da hab ich fuer nen Moment wirklich schon wüsteste Fantasien gehabt ;)
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Beitrag von DeMohn »

Ich denke auch, dass COP da ein bisschen SEHR schwarz sieht.
Klar würde erstmal jeder in Verdacht geraten, der auf dieses Konto mit seiner Kreditkarte 80 Euro zahlt, aber das wird keiner Polizei ausreichen um jemanden einzubuchten.

Könnte ja genauso sein, dass der Anbieter noch 100 andere Webseiten mit legalen Inhalten betreibt, die ebenfalls 80 Euro kosten (oder halt Dollar).

Deshalb werden die nach weiteren Beweisen suchen und wenn sie keine finden wirds Verfahren eingestellt..... AUCH bei den kleinen Leuten!

DD
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Spike
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Beitrag von Spike »

Ich denke auch das Cop da ein klein wenig übertreibt.
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Beitrag von Cop »

Wer weiß?

Zumindest habe ich noch keine Argumente gegen das zweite und wahrscheinlichere Szenario gesehen, stattdessen wird mir vorgeworfen, ich hielte alle Polizisten für Schlamper, es wird über SEKs und Nachbarschaftsbefragungen gefaselt .. nichts davon habe ich geschrieben.

Nennt mir nur ein Argument gegen das zweite Szenario, warum ein ermittelnder Polizist nicht glauben sollte, der Kreditkartenbesitzer habe den Zugang erworben und nicht jemand anderes, der die Kreditkarteninformationen hat.

Und Passi, mir ist wirklich noch kein Berufszweig außer der Polizei aufgefallen, wo ständig dementiert wird, daß Fehler passieren. Ich verstehe diesen "Ehrenkodex" nicht so richtig, Du kennst doch gar nicht alle Polizisten, wie kannst Du da Fehler ausschliessen?

Davon ab, im zweiten Szenario macht niemand einen Fehler, nicht die Polizei und nicht der Kreditkartenbesitzer, außer das er vielleicht die Abbuchung nicht bemerkt.

Und trotzdem würde er durch die Rasterfahndung zum Verdächtigen, welches wohl ziemlich sicher eine Hausdurchsuchung nach sich ziehen würde, oder meinst Du nicht? Und das erkläre mal Deinem Arbeitgeber. Als Beamter würdest Du wohl auch erstmal suspendiert.

Und wie gesagt, ich bin nicht der Meinung, daß die Polizei damit einen Fehler machen würde. Er ist ja verdächtig.

Er ist nur nicht schuldig ... dummerweise wird ihm das kaum helfen, bis diese Unschuld festgestellt wird. und danach evtl. auch nicht ...
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Beitrag von Cop »

Ja gut, ich mein, ich mache ja auch keine Fehler!:D

Aber vielleicht meine Kollegen .... :D
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Beitrag von Scoob »

Cop hat geschrieben:Ja gut, ich mein, ich mache ja auch keine Fehler!:D

Aber vielleicht meine Kollegen .... :D
Ob Fehler Fehler sind ist eh Ansichtssache. :D



Vielleicht sollte sich nicht jeder immer gleich persönlich angegriffen fühlen. Denn ich glaube kaum das jemand hier etwas direkt auf eine Person bezogen meint. Vielmehr wird doch ein oder das System kritisiert.

Mich stört auch das mit allen Mitteln mittlerweile versucht wird eine sicher saubere Welt zu erschaffen. Erinnert mich immer an so Geschichten wie 1984, Minority Report, Time Cop, Demolition Man....
Wir haben uns über die DDR und die Stasi aufgeregt und haben uns mittlerweile selber mit die mächtigste Instrumente der Überwachung ins Land gestellt.
Dies bedeutet zwar auch nicht gleich das solche Instrumente direkt dafür benutzt werden. Aber es besteht die technische Möglichkeit von vornherein.
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Beitrag von Passagier57 »

Cop hat geschrieben: Nennt mir nur ein Argument gegen das zweite Szenario, warum ein ermittelnder Polizist nicht glauben sollte, der Kreditkartenbesitzer habe den Zugang erworben und nicht jemand anderes, der die Kreditkarteninformationen hat.
Weil das zu den Standart-Aussagen gehört und er von vorneherein versuchen wird, dies zu widerlegen.

Nehmen wir mal an, es kommt tatsächlich zur Hausdurchsuchung. Es wird der Computer und Datenträger beschlagnahmt. Die Auswertung ergibt aber, dass auf keinem der beschlagnahmten Gegenstände jemals KiPo war.

Das reicht schon vor der Auswertung des PC nie und nimmer für ne Untersuchungshaft, da keine Haftgründe nach § 112 StPO vorliegen.

Soll ich deine Hypothese noch weiter zerpflücken? Wieso soll ich die ganze Zeit Argumente gegen Vermutungen finden? Das hatten wir hier in diesem Thread schon genügend.

Mit Sicherheit passieren bei der Polizei immer wieder Fehler, auch solche, die nicht vorkommen sollten. Das hab ich hier in diesem Thread schon mal geschrieben, also behauptet nicht wieder das Gegenteil.

Gleiches gilt jedoch für andere Berufszweige. Wieso macht ihr nicht mal nen Thread über Ärzte-Pfusch an Krankenhäusern auf, wo unschuldige Bürger verkrüppelt werden?

Das Leben ist nun mal nicht ohne Risiko, egal, was man macht und wo man sich aufhält. Mir persönlich wäre es dann auch zu langweilig.

Wenn ihr hier Problematiken des Datenschutzes diskutieren wollt, ok. Aber bitte tut dies auf einer fundierten Grundlage und nicht durch wilde Spekulationen. Damit meine ich vor allem dich, Cop.
Langsam hab ich den Eindruck, du postest hier nur Links zu diesem Thema, bis ich mal was dazu schreibe, um dann darauf rumzuhacken.
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Beitrag von Cop »

Passagier57 hat geschrieben:
Weil das zu den Standart-Aussagen gehört und er von vorneherein versuchen wird, dies zu widerlegen.
Die Fahnder bereiten sich also in allen 322 Fällen darauf vor, Beweise dafür zu finden, daß der Kreditkartenbesitzer selbst die Onlinebestellung durchgeführt hat? Weil es die Standard-Aussage ist? Stelle ich mir als enormen Aufwand vor, schliesslich ist die Hausdurchsuchung da bestimmt effizienter und ergiebiger. Weißt Du das also sicher oder ist das Spekulation?
Nehmen wir mal an, es kommt tatsächlich zur Hausdurchsuchung. Es wird der Computer und Datenträger beschlagnahmt. Die Auswertung ergibt aber, dass auf keinem der beschlagnahmten Gegenstände jemals KiPo war.
Und wie lange dauert so eine Auswertung des Rechners in der Regel? Vielleicht ein paar Wochen, eher Monate.
Das reicht schon vor der Auswertung des PC nie und nimmer für ne Untersuchungshaft, da keine Haftgründe nach § 112 StPO vorliegen.
Ich halte es ebenfalls für unwahrscheinlich, daß da jemand in U-Haft kommt. Einzig sinnvoller Grund könnte ja Verdunklungsgefahr sein, die ist aber wohl selten gegeben.
Soll ich deine Hypothese noch weiter zerpflücken? Wieso soll ich die ganze Zeit Argumente gegen Vermutungen finden? Das hatten wir hier in diesem Thread schon genügend.
Wenn Du nicht diskutieren/argumentieren möchtest, was genau willst Du dann eigentlich in diesem Thread? Außer provozierende Kommentare oder völlig überzogenen "Wiedergaben" der Postings anderer habe ich da in letzter Zeit nicht viel gesehen.
Mit Sicherheit passieren bei der Polizei immer wieder Fehler, auch solche, die nicht vorkommen sollten. Das hab ich hier in diesem Thread schon mal geschrieben, also behauptet nicht wieder das Gegenteil.
Aber Du hast geschrieben, ich würde alle Polizisten als Schlamper darstellen. Tue ich nicht, habe ich nicht getan und werde ich auch nicht tun. Durch Deine Behauptung kam das Thema doch überhaupt erst auf.
Gleiches gilt jedoch für andere Berufszweige. Wieso macht ihr nicht mal nen Thread über Ärzte-Pfusch an Krankenhäusern auf, wo unschuldige Bürger verkrüppelt werden?
Wenn ich mal ein Betroffener von Ärztepfusch werde, werde ich mich bestimmt auch dazu äußern.

Aber in diesem Thread geht es nicht um eine Berufsgruppe, sondern um Datenschutz. Daß die Polizei da als Exekutive zwangsläufig im Allgemeinen und die Innenministerien im Besonderen eine Rolle spielen, ist jetzt nicht verwunderlich, oder? Kein Mensch hat hier meines Wissens nach geschrieben, daß die Polizei einen schlechten Job macht. Letztendlich macht ihr nur das, was euch die Innenminister vorschreiben zu tun, ihr habt auch gar keine Wahl, euch fragt niemand, ob das gut oder schlecht ist. Aber das ein geschwächter Datenschutz euren Job leichter macht, ist wohl unbestritten, oder?

Aber wo genau ist der von Dir so vielzitierte "Angriff auf die Polizei"?
Das Leben ist nun mal nicht ohne Risiko, egal, was man macht und wo man sich aufhält. Mir persönlich wäre es dann auch zu langweilig.
Das sehe ich zu 100% genauso! Genau deswegen finde ich die ganze Überwachungsscheiße, die derzeit abgeht, "um den Bürger zu schützen" so völlig überflüssig! Und gefährlich, denn Überwachung beschneidet immer die Rechte der Bürger.

Jetzt bin ich allerdings verunsichert: Bist Du jetzt für mehr Überwachung (=mehr Sicherheit, langweilig) oder nicht (=mehr Freiheit, nicht langweilig)?
Wenn ihr hier Problematiken des Datenschutzes diskutieren wollt, ok. Aber bitte tut dies auf einer fundierten Grundlage und nicht durch wilde Spekulationen. Damit meine ich vor allem dich, Cop.
Sorry, das sind keine "wilden Spekulationen". Die interpretierst Du da rein. Und ich verstehe so langsam auch, warum:
Langsam hab ich den Eindruck, du postest hier nur Links zu diesem Thema, bis ich mal was dazu schreibe, um dann darauf rumzuhacken.
Danke, ich habe schon diverse Hobbies, "auf Passi rumhacken" stelle ich mir langweilig vor.

Mit Passi diskutieren hat mir damals besser gefallen ...
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Beitrag von Passagier57 »

Cop hat geschrieben:Mal rein hypothetisch:

Passi hat von Hansi Müller etwas bei ebay oder in einem Webshop gekauft (zum Beispiel einen Mixer, von mir aus auch Diebesgut, was er aber aber nicht weiß, sah alles legal aus), welcher 79,99 Dollar gekostet hat und dieser Hansi hat als Empfängerkonto dasjenige angegeben, welches auch das Empfängerkonto für die Gebühren der Pornowebsite war (zum Beispiel, weil Hansi eben mehreren dunklen Geschäften nachgeht, die Polizei aber nur die Pornogeschichte kennt).

Dann hätte Passi jetzt eine Hausdurchsuchung hinter sich, würde evtl. in Untersuchungshaft sitzen, wäre wahrscheinlich arbeitslos und seinen Computer würde er auch nie wiedersehen. Ach ja, und alle Leute in seinem beruflichen und privaten Umfeld würden denken, er stehe auf Kinder.

Da kann er sich auch gleich aufhängen, egal, ob man 6-9 Monate später feststellt, daß er unschuldig ist/war.

Und so unwahrscheinlich finde ich jetzt dieses Szenario gar nicht.

Oder aber ein noch wahrscheinlicheres Szenario: Jemand arbeitet in einem Geschäft (und steht auf KiPo), in dem Passi etwas mit Kreditkarte gekauft hat. Damit hat dieser jemand alle Daten, die er braucht, um selbst etwas online zu ordern, zum Beispiel den Zugang zu dieser Pornoseite. Dieser jemand geht also hin und ordert das (wird ja auch nichts verschickt, also Adresse undsoweiter sind völlig egal), und Passi übersieht den Posten auf seiner Abrechnung im Sommer 2006 einfach, weil er eh im Urlaub war und dutzende Posten auf der Abrechnung hat, die 79,99 Dollar gehen darin unter. Und mal ehrlich, wer liest sich das denn immer 100% durch?

Hausdurchsuchung usw., das gleiche Ergebnis wie oben.

Großes Kino, wirklich.
Wenn Du dir diesen Post gespart hättest, hätte man vielleicht auf einer vernünftigen Grundlage diskutieren können, aber so hab ich da ehrlich gesagt keinen Bock und keinen Nerv dazu, sorry.
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Beitrag von PogueMahone »

Boar, was geht denn hier?
Da hat der lange Arm des Gesetzes mal nachgedacht und nen Weg gefunden, wie man irgendwelchen Hohlbirnen auf die Schliche kommt und Daten angefordert, die sie legal bekommen können. Aus diesen Millionen Daten, wurden dann ein bestimmter Beträge rausgefiltert und, sehr wahrscheinlich, mit ner Providerliste abgeglichen. Die Treffer bekamen dann Besuch zwecks Besichtigung der bald leerstehenden Wohnung und Hilfe beim Vorabumzug.....

Sicherlich blöde, wenn man dann gerade nen Legoauto kauft, welches den Betrag kostet und anschliessend dann die einschlägigen Seiten aufsucht und irgend ein Pop-Up auf eben genau die "Zielseite" verweist. So ist das Leben nunmal und für den Eimzelnen nicht toll. Aber...... wenn man mal so die allgemeine Meinung hört, was die Aktion angeht, so wird sie durchweg positiv bewertet. Im Prinzip auch nichts anderes als ein allgemeiner DNA-Test von einer ausgesuchten Gruppe, die in ein Täter(innen) Profil paßt. Nur, dass bei der Krditkartenaktion, bis zum TV-Bericht, niemand mitbekam, dass er potentieller Täter ist.
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Beitrag von Cop »

PogueMahone hat geschrieben:Boar, was geht denn hier?
Da hat der lange Arm des Gesetzes mal nachgedacht und nen Weg gefunden, wie man irgendwelchen Hohlbirnen auf die Schliche kommt und Daten angefordert, die sie legal bekommen können.
Naja, bei der Legalität gibt es noch Zweifel. Ist eher eine Grauzone. Deswegen schrieb ich ja in meinem ersten Posting zu dem Thema:"Ich weiß nicht, ob es gut oder schlecht ist." Aber nachgedacht haben sie, das stimmt. Und ich streite auch gar nicht ab, daß es ein effektives Verfahren ist.
Aus diesen Millionen Daten, wurden dann ein bestimmter Beträge rausgefiltert und, sehr wahrscheinlich, mit ner Providerliste abgeglichen. Die Treffer bekamen dann Besuch zwecks Besichtigung der bald leerstehenden Wohnung und Hilfe beim Vorabumzug.....
Das ist falsch. Bestimmte Beträge und bestimmter Zeitraum auf bestimmte Konten. Keine Providerliste, denn die Filterung wurde von den Kreditkartenunternehmen durchgeführt, nicht von der Polizei.
Sicherlich blöde, wenn man dann gerade nen Legoauto kauft, welches den Betrag kostet und anschliessend dann die einschlägigen Seiten aufsucht und irgend ein Pop-Up auf eben genau die "Zielseite" verweist. So ist das Leben nunmal und für den Eimzelnen nicht toll.
Das ist genau eines der Probleme, die ich sehe: Die "Zielseite" selbst hatte damit nichts zu tun, sondern nur die Konten. Und da hat man die Versender des Geldes gefiltert, anstatt beim Empfänger nachzusehen, wo das Geld herkam, man hat also quasi "rückwärts" gefahndet. Erstmal alle schuldig (also alle 22 Millionen Kreditkartenbesitzer), dann auf die gefiltert, die in dem Zeitraum den Betrag überwiesen haben.
Aber...... wenn man mal so die allgemeine Meinung hört, was die Aktion angeht, so wird sie durchweg positiv bewertet.
Naja, soweit ich weiß, ist schon eine Klage gegen das Untersuchungsverfahren eingereicht worden, ganz so positiv ist es also nicht. Es gibt also Hinweise auf die rechtliche Strittigkeit der Methode.
Im Prinzip auch nichts anderes als ein allgemeiner DNA-Test von einer ausgesuchten Gruppe, die in ein Täter(innen) Profil paßt. Nur, dass bei der Krditkartenaktion, bis zum TV-Bericht, niemand mitbekam, dass er potentieller Täter ist.

Naja, die "ausgesuchte Gruppe" war 22 Millionen Menschen groß. Finde ich jetzt nicht mehr soooo ausgesucht.

Meine Hauptfrage ist ja eigentlich (schrieb ich ja auch im ersten Posting), wo die Grenze für eine solche (in meinen Augen fragwürdige) Aktion ist? KiPo? Drogen? Sprengstofffähiges Material? Verkehrssünder? Abweichende politische Meinung?

Ich tue mich ja selbst schwer, eine solche Grenze zu definieren, und ich sage noch nichtmal, daß in diesem Fall die Aktion nicht gerechtfertigt ist/war.

Aber:

Wo ist denn die Grenze? Wenn wir eins gelernt haben, dann doch wohl, daß wir in Zukunft ohne Grenzen immer mehr solcher Aktionen sehen werden, für immer weniger schwere Verbrechen. Vorallem, wenn die Methode "von der Bevölkerung so gut aufgenommen wird". Das ist mein Hauptproblem. Die Tatsache, wie leicht man zum unschuldigen Verdächtigen werden kann (und zwar nur bei dieser Fahndungsmethode), ein anderes. Denn wenn man mit Providerliste vorgegangen wäre, dann gerät der Nutzer des Site (also der Täter selbst) ins Fadenkreuz, nicht derjenige, von dessen Kreditkarte abgebucht wurde. Einer der Punkte, warum ich die Fahndungsmethode als so kritisch ansehe.

Und wie leicht man an die Kreditkartendaten rankommt, habe ich ja beschreiben (siehe zweites Szenario). Das ist aber eher ein Nebenschauplatz.

Wobei ich in Sachen Sexualdelikte eher für härtere Strafen bin, denn was nützt der schönste Fahndungserfolg, wenn der/die Täter höchstens 2 Jahre später wieder rumlaufen und aufs Neue Leute zu Opfern machen?
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PogueMahone
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Beitrag von PogueMahone »

Das ist falsch. Bestimmte Beträge und bestimmter Zeitraum auf bestimmte Konten. Keine Providerliste, denn die Filterung wurde von den Kreditkartenunternehmen durchgeführt, nicht von der Polizei.
Wenn nur die Kreditkartenunternehmen den Betarg rausfiltern issses doch ok, sind doch deren Daten. Allerdings dürften ohne Nachkontrolle der Exekutive, deutlich mehr Leute Besuch bekommen haben......
Das ist genau eines der Probleme, die ich sehe: Die "Zielseite" selbst hatte damit nichts zu tun, sondern nur die Konten. Und da hat man die Versender des Geldes gefiltert, anstatt beim Empfänger nachzusehen, wo das Geld herkam, man hat also quasi "rückwärts" gefahndet. Erstmal alle schuldig (also alle 22 Millionen Kreditkartenbesitzer), dann auf die gefiltert, die in dem Zeitraum den Betrag überwiesen haben.
Die Zielseite sitzt sehr wahrscheinlich auf irgendeinem Inselstaat, dem das Latte ist, ob hier wer ermittelt oder nicht. Somit ist die Rückwärtssuche deutlich einfacher umzusetzen.
Und wenn dann erstmal 22 Millionen Kreditkartenbesitzer potentiel schuldig sind... irgendwo muss man ja anfangen.
Zitat:

Aber...... wenn man mal so die allgemeine Meinung hört, was die Aktion angeht, so wird sie durchweg positiv bewertet.



Naja, soweit ich weiß, ist schon eine Klage gegen das Untersuchungsverfahren eingereicht worden, ganz so positiv ist es also nicht. Es gibt also Hinweise auf die rechtliche Strittigkeit der Methode.
Defination von Allgemeinheit: http://de.wikipedia.org/wiki/Allgemeinheit

Eine Klage sicherlich nicht allgemein Bedeutsam. Eine Klage muss übrigens nicht immer auf rechtlicher Basis beruhen. Es langt, wenn der Bürger meint, dass ihm Unrecht wiederfahren ist. Letztlich klärt dieses die Judikative.
Naja, die "ausgesuchte Gruppe" war 22 Millionen Menschen groß. Finde ich jetzt nicht mehr soooo ausgesucht.
bleibt bei 80 Millionen Einwohnern ein deultlich größerer Teil komplett unbeleuchtet. Ausserdem steckt nicht hinter jeder Karte ein "Privatanwender", meine Karte z.B. läuft auf ein Firmenkonto.

Die Frage nach der Grenze ist ne gute Frage und läßt sich nicht beantworten, aber davon ausgehend, dass wir in einer recht soliden Staatsform leben, wird es sicherlich noch ne Weile dauern, bis Verkehrsdelikte mit dem Aufwand bearbeitet werden... Es lebe die Bürokratie :P
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Beitrag von Cop »

Ich schrieb ja auch "Hinweise auf die rechtliche Strittigkeit", da hilft dann auch der Wikipedia Artiekl nicht!:D

Und was den Aufwand angeht: Machen ja Computer, so teuer ist das nicht. Und auch die Firmenkarten wurden nicht rausgefiltert, also hat man bei Dir z.B. auch nachgeguckt!;)

"Und wenn dann erstmal 22 Millionen Kreditkartenbesitzer potentiel schuldig sind... irgendwo muss man ja anfangen."

:lol:

Die Frage nach der Grenze muß aber irgendwie beantwortet geben, ansonsten heißt es nämlich bald "1984 has gone true".
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Beitrag von Cop »

http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 19,00.html

Deutschland ist auf dem Weg zum Überwachungsstaat

Die Staatsanwaltschaft Sachsen-Anhalt fahndete nach Nutzern von Kinderpornographie und überprüfte dafür rund 22 Millionen Kreditkarten. Mit Hilfe eines "elektronischen Steckbriefes" gingen ihr vor wenigen Tagen 322 Verdächtige ins sprichwörtliche Netz. Der fraglos gute Zweck scheint die Mittel zu heiligen - doch tut er das wirklich? "Wir entwickeln uns zu einer Gesellschaft, in der immer mehr Überwachung stattfindet", stellte der Bundesbeauftragte für den Datenschutz fest und erinnerte die Öffentlichkeit bei dieser Gelegenheit an seine Existenz. Noch deutlicher wurde der Präsident des Bundes deutscher Steuerzahler, als er sagte, Deutschland sei auf dem Weg zum "Überwachungsstaat, wie wir ihn uns nicht vorstellen können".

Tatsächlich schenken wir gläsernen Bürger unsere Daten nicht nur den Kreditkartenunternehmen. Freudig lassen wir unsere Gesichter biometrisch vermessen um den schicken USA-tauglichen Reisepass zu erwerben und tauschen widerspruchslos unsere alten Pappen gegen den neuen E-Führerschein. Unsere Mobiltelefone funken Privat- und Geschäftsgespräche in alle Welt, persönliche Informationen wandern über E-Mails sonst wohin und bei Anbietern wie MySpace oder StudiVZ legen wir freiwillig nicht nur unsere Konsumgewohnheiten, sondern gleich noch unseren Freundeskreis offen. Das gute alte Wort Datenschutz verblasst dabei wie die Erinnerung an einen alten Hit aus den achtziger Jahren - mit jeder neuen technischen Spielerei ein bisschen mehr. Stirbt das Wort womöglich ganz aus?

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Mein Reden. :whiteflag:
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Beitrag von Cop »

EU-Minister wollen DNA-Datenbanken vernetzen:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 80,00.html



"Wenn wir die Daten haben und sie nicht nutzen, können wir das Geld der Steuerzahler sparen", sagte Schäuble.

Das ist genau die Einstellung, die ich so gefährlich finde.
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